In Kolumbien waren wir am Ende fast drei Monate, womit ich anfänglich definitiv nicht gerechnet hätte. Dies sagt auch gleichzeitig aus, wie gut uns das Land gefallen hat. Neben dem Kolumbien Fazit gibt es übrigens noch einen gesonderten Beitrag über die Reisekosten, welchen ihr hier findet.

Kolumbien hat in vielerlei Hinsicht überrascht, was dabei positiv sowie auch negativ war, erzähle ich euch in diesem Beitrag.

Kurz zusammengefasst, waren dies unsere ganz persönlichen Highlights:

FranziMarcel
bestes Essen und GetränkEmpanadas in Palomino und Guanabana-JuiceBandeja Paisa und Guanabana-Juice
bester StrandLa Piscina im Tayrona NPLa Piscina im Tayrona NP
Top 3 Highlights– Wasserfall-Wanderung in Jardín
– Pescaderito bei San Gil
– der View vom Peñón de Guatapé
– Wasserfall-Wanderung in Jardín
– Paragliding in San Gil
– Palomino
bester OrtPalominoMedellin

Die Landschaft

Kolumbien ist so grün. Vor allem, wenn man, so wie wir, aus dem oft trockenen Mexiko kommt. Dabei gibt es so viele unterschiedliche Vegetationszonen im Land. Um Medellin befindet sich sattgrüner Nebelwald, aber auch die Stadt hat immer wieder grüne Oasen, die einen vergessen lassen mitten in der Großstadt zu sein. An der Karibikküste fanden wir die wohl schönsten Strände des Festlandes, aber auch tropischen Regenwald. Weiter ging es nach San Gil, was in der Nähe vom Chicamocha Canyon liegt. Hier befinden sich auf der einen Seite grüne Wälder mit Wasserfällen und andererseits gibt es eher trockene Gebiete. Im Hochland rund um Villa de Leyva war es ebenso trocken.

In Retiro waren wir dann mitten im Nebelwald, welcher jedoch mit so einigen Regenfällen einherging. Südlich von Retiro wartete anschließend das absolute Wasserfall-Paradies mit Jardín auf uns. Salento mit dem Cocora-Valley ist hingegen der Inbegriff Kolumbiens mit den riesigen Wachspalmen, wohingegen Cali tropisch grün daherkommt. Dann ging es wieder hinauf ins Hochland nach Ipiales. In der Grenzregion trifft man auf Vulkane und Wasserfälle, welche umringt von einem satten Grün sind.

Aber Kolumbien ist so groß, dass wir gar nicht alle Regionen besuchen konnten. So waren wir nicht im Amazonas, auf den Karibikinseln, an der Pazifikküste oder im Bergland.

Die Strände

Dieser Punkt fällt in Kolumbien etwas kürzer aus, denn wir waren einzig an der Karibikküste. Im Tayrona-Nationalpark fanden wir mit Abstand die schönsten Strände, wohingegen der perfekte Beach-Vibe in Palomino auf uns wartete. Jedoch ist hier der Strand mehrheitlich weggespült worden. Aber Kolumbien hat auch wahre Traumstrände. Diese liegen auf den karibischen Inseln San Andrés und Providencia welche vor Nicaragua mitten im karibischen Meer liegen. 

Die Tierwelt

Direkt im Tayrona Nationalpark trafen wir auf einige Affen, aber danach wurde es, was Säugetiere angeht, eher ruhig. Dabei gibt es in Kolumbien sogar Jaguare und Panther, aber (zum Glück) kreuzten diese nicht unseren Weg. Dafür sahen wir unglaublich viele Vögel. Tukane, Kolibris, Andenfelsenhähne und unsere persönlichen Lieblinge – die Motmots, sind nur einige der Vögel, die wir antrafen.

Die Städte

Gelandet sind wir in Medellín, welche definitiv unsere liebste Großstadt Kolumbiens ist. Medellín, die einst gefährlichste Stadt der Welt, hat sich enorm gewandelt und ist heute weitestgehend sicher. Jedoch überzeugt die Stadt eher mit dem großen Ganzen als mit einzelnen Sehenswürdigkeiten. In Medellín findet man großartige Restaurants, Cafés und sehr viel Streetart. Dabei herrscht ein angenehmes Klima in der Stadt, kein Wunder, denn Medellín trägt auch den Beinamen: „Die Stadt des ewigen Frühlings.“. Uns gefiel im Übrigen der Stadtteil Laureles deutlich besser als der gehypte Stadtteil El Poblado.

In Santa Marta verbrachten wir nur einen Nachmittag und das war auch gut so, denn die Stadt wirkte trostlos und gegen Abend eher unsicher. In Bogotá waren wir für eine Nacht und besuchten so auch die Hauptsehenswürdigkeit El Monserrate nicht. Wir waren im Centro Historico, wo es einige schöne Gebäude gibt. Aber allgemein ist dies wohl nicht der sicherste und schönste Stadtteil der Hauptstadt.

In Cali – der gefährlichsten Stadt Kolumbiens – waren wir eineinhalb Wochen. Jedoch wohnten wir hier in einem der sichersten Stadtteile – Granada. Cali hat kaum Sehenswürdigkeiten, gilt jedoch als die Wiege des Salsas, weswegen hier überall Clubs und Bars sind.

Ansonsten waren wir in eher kleineren Städten. Bei diesen liegen klar Jardín und Palomino vorne. Wohingegen das touristische Minca wenig Charme versprühte. Genauso war Ipiales keine besonders schöne Stadt, auch wenn ich mir den Ort ganz anders vorgestellt habe.

Das Essen

Okay, einen Preis für das leckerste Essen gewinnt Kolumbien wahrlich nicht, denn allen voran die kolumbianische Küche ist relativ eintönig, fleischreich und oft geschmackslos. So gibt es auch kein kolumbianisches Gericht, was aus der Masse hervorsticht. Jedoch sind die Portionen beim Menu del Dia sehr groß und das Preisleistungsverhältnis absolut okay. Aber internationale Gerichte wie Pizzen und Burger schmeckten meistens sehr gut.

Was jedoch in Kolumbien wirklich überzeugte, waren die Früchte. Noch nie haben wir so viele, so leckere Früchte gefunden wie hier. Ob pur oder als Smoothie, Obst war täglich auf unserem Speiseplan. Guanabana-Juice war sicherlich einer unserer liebsten, jedoch werden wir nicht noch einmal versuchen diesen selbst herzustellen. Aber auch Granadilla aßen wir nahezu täglich. Einzig Mangos fanden wir meist keine guten, da die Kolumbianer eher saure Mangos bevorzugen.

Was in Kolumbien außerdem grandios war, war der Kaffee, denn hier stimmen Geschmack und Preis zu 100 Prozent. Kein Wunder ist Kolumbien doch einer der größten Kaffee-Exporteure der Welt. So hat uns eine Tasse Kaffee mehrheitlich zwischen 0,50 € und 1 € gekostet und war oft von ausgezeichneter Qualität.

Die Sehenswürdigkeiten

Klassische Sehenswürdigkeiten in Form von Gebäuden haben wir in Kolumbien eher wenige besucht, was wahrscheinlich daran liegt, dass es eben diese selten in Kolumbien gibt. Womit Kolumbien jedoch trumpfen kann, sind landschaftliche Highlights. Ganz zu Anfang haben wir den Inselberg Peñón de Guatapé besucht und von diesem einen der wohl schönsten Ausblicke des Landes genossen.

Genauso ist der Canyon Chicamocha in der Nähe von San Gil ein wahres Wunder der Natur. Hier war Marcel sogar Paragliden. In Jardín fanden wir dann Wasserfälle, die jeden Schritt unserer harten Wanderung absolut wert waren. Auf so kleinen Raum so viele Wasserfälle zu finden, kommt nicht allzu oft vor. Das Cocora Valley bot dann eines der bekanntesten Fotomotive des Landes, denn das Tal ist gesäumt von Wachspalmen. Diese sind das Nationalsymbol und unverwechselbar in ihrem Aussehen.

Die Sicherheit

In Deutschland hört man meist nur Schlechtes über Kolumbien. In den Köpfen ist das Land mit Pablo Escobar, Drogen und damit mit Kriminalität verknüpft. Wir persönlich sind jedoch nie in komische Situationen geraten. Einzig in Bogotá und Santa Marta haben wir uns nicht so wohlgefühlt, aber hier sind wir nicht lange geblieben. Auch Ipiales versprühte ab Einbruch der Dunkelheit kein Gefühl von Sicherheit, da nahezu alle Läden früh schließen und die Straßen wie ausgestorben wirken.

Allgemein sind die Städte deutlich unsicherer, weswegen wir uns vorab informiert haben, welche Stadtteile als sicher für Touristen gelten. Dort haben wir uns auch unserer Unterkunft gesucht und können die Sicherheit absolut bestätigen. Auf dem Land zeichnet sich indes ein anderes Bild, denn dort haben wir uns nie unsicher gefühlt. Auch wenn wir irgendwo alleine wandern waren, hatten wir nie das Gefühl, dass uns wer auflauern könnte – das sind alles Dinge, wovor das Auswärtige Amt warnt.

Kurzum: auf sein Bauchgefühl hören, etwas recherchieren und sich an das eine bekannte Sprichwort „No dar papaya!“ halten. Denn dies heißt übersetzt, gib keine Papaya – also, dass man seine Wertsachen nicht offen ersichtlich durch die Gegend tragen soll. Das alles beherzigen und man kann Kolumbien sicher bereisen.

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