Unser nächster Stopp nach Minca sollte San Gil, die Adrenalin Hochburg Kolumbiens, werden. In diesem Örtchen kann man nahezu jeden Extremsport ausprobieren, aber es gibt auch andere Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten in San Gil und Umgebung. Um dorthin zu gelangen, mussten wir 1 Minivan, 2 Taxis und 2 Busse nehmen.

An unserem letzten Morgen in Minca gingen wir zu unserem Stammcafé. Kaum, dass wir unser Frühstück ausgewählt hatten, war Stromausfall. Aber da sie Acai-Bowls ohne Strom zubereiten konnten, aßen wir wieder diese. Ebenso war in unserer Unterkunft kein Strom, weswegen wir unsere Sachen packten und auscheckten. Wir liefen hinunter zur Hauptstraße und holten uns Fahrkarten nach Santa Marta. Nach etwa 10 Minuten Wartezeit fuhr der nächste Minivan vor und wir konnten einsteigen. Dieser hatte diesmal sogar Beinfreiheit. In Santa Marta wurden wir wieder am Markt herausgelassen und von dort liefen wir zu einem Hostel. Zu diesem gehörte ein Co-Working-Space und für 20.000 COP each konnten wir hier den Tag verbringen. Dafür bekamen wir gutes Internet und einen bequemen Platz zum Arbeiten nahezu für uns allein.

San Gil - What to do and see?
the co-working-space

Da wir unser komplettes Gepäck bei uns hatten, entschlossen wir uns separat auf Essenssuche zu gehen. Also zog zuerst Marcel los und dann ich. Ich lief durch die Straßen, aber so berauschend fand ich Santa Marta nicht. Es war Sonntag, weswegen viele Läden geschlossen hatten, und insgesamt waren in den Straßen relativ viele Obdachlose unterwegs.

Ich holte mir ein Eis und lief in Richtung Meer. Hier waren viele Familien, die ihren Sonntag an der Promenade oder dem Strand verbrachten. Ich lief im Anschluss zurück zum Hostel, während Marcel später noch einmal Wasser und Snacks organisierte. Im Hostel holte ich mir Abendessen und dann ließen wir uns ein Taxi rufen. Mit diesem ging es zum Busbahnhof, der außerhalb der Stadt lag.

Hier warteten wir auf unseren Nachtbus, der uns nach Bucaramanga bringen sollte. Insgesamt war die Fahrt gut. Da wir wussten, dass es kalt werden würde, hatten wir uns dementsprechend Klamotten in unseren kleinen Rucksack gepackt und froren nicht. Kurz bevor wir in Bucaramanga ankamen, war mir mit einem Mal total übel. Da wir in der ersten Reihe saßen, sah ich vorne aus dem Fenster und nahm noch eine Reisetablette. In Bucaramanga kamen wir früher als erwartet an und holten uns direkt Tickets für den nächsten Bus nach San Gil. Ich schaffte es gerade noch auf Toilette zu gehen, bevor dieser abfuhr. Wenn unser letzter Bus die Temperaturen eines Kühlschranks hatte, war dieser das Gefrierfach. Es war eisig, aber irgendwie schlief ich ein. Bis ich aufwachte und mir übel war. Also starrte ich wieder aus dem Fenster und hoffte, dass die Fahrt endlich vorübergehen würde.

In San Gil angekommen, ging es mit dem Taxi zu unserem Hostel. Hier konnten wir dankenderweise trotz früher Morgenstunden direkt einchecken und gingen schlafen. Als wir aufwachten, fühlte ich mich immer noch nicht gut und auch Marcel hatte mittlerweile mit Durchfall zu kämpfen. Trotz allem rafften wir uns auf und holten uns Cracker und Cola vom Supermarkt. Wieder zurück trank ich die halbe Cola und musste mich mit einem Mal übergeben – scheinbar war das im Bus keine Reiseübelkeit gewesen, denn die Reisetabletten wirken auch gegen Übelkeit allgemein. Also entweder war der Milchshake vor unserer Fahrt schlecht oder mein Essen im Hostel. Ich aß insgesamt den Tag über einen Cracker und abends gönnte ich mir Elektrolyte, die wir in unserer Reiseapotheke hatten.

Am nächsten Morgen ging es mit deutlich besser, während Marcel noch mit Durchfall kämpfte. Also nahm er weiterhin Tannacomp. Wir entschlossen uns Frühstücken zu gehen und wählten etwas gut Verträgliches. Danach ging es erstmal wieder aufs Zimmer. Gegen Mittag rafften wir uns auf und gingen zur lokalen Busstation im City Center. Von hier fuhren die Busse in die nähere Umgebung und unter anderem nach Barichara. Dort wollten wir hin, da es angeblich das schönste Städtchen Kolumbien sein soll. Zugegeben, die weißen Häuschen sind schön, aber ob es der schönste Ort ist, weiß ich nicht. Wir liefen zuerst zu ein paar Aussichtspunkten und dann noch durch die Gassen. Wir stoppten für eine Bowl mit Tofu in einem Restaurant und dann fuhren wir zurück. In Barichara startet eigentlich noch ein cooler Wanderweg, aber wir wollten nach dem vergangenen Tag keine mehrstündige Wanderung in der prallen Sonne machen.

Am nächsten Tag frühstückten wir im Hostel. Im Anschluss wollten wir uns ein Moped leihen. Unser Hostel wollte dies organisieren und final landeten wir beim Trip Monkey Hostel, da diese die einzigen in San Gil sind, die Mopeds verleihen. Kurze Zeit später ging unsere Fahrt los. Während es mühsam war aus der Stadt herauszukommen, waren wir im Anschluss fast allein auf der Straße. Unser erster Stopp wurde der Juan Curi Wasserfall. Am Eingang parkten wir das Moped, zahlten 12.000 COP pro Person Eintritt und wanderten zum Wasserfall. Es gab zwei Stufen, wobei an der oberen ein Becken zum Schwimmen war. Marcel zögerte nicht und sprang ins eisige Wasser, ich zog es vor, mir nur die Füße nass zu machen.

Von diesem Wasserfall kann man sich im Übrigen abseilen, was wir aber nicht machten. Stattdessen liefen wir zum Parkplatz und gönnten uns noch einen Fruitshake. Für umgerechnet einen 1 € bekamen wir einen riesigen Passion Fruit Shake. Unsere Fahrt ging weiter und da wir für unser nächstes Ziel wieder nach San Gil mussten, stoppten wir kurz an unserem Hostel. Wir füllten unser Wasser auf und gingen noch in ein Café. Hier gab es ein riesiges Stück von einem grandiosen Carrot Cake und der Flat White war auch richtig gut.

Dann fuhren wir weiter zu den Balneario Pescaderito. Dies ist ein Fluss mit unzähligen Pools. Also parkten wir das Moped und liefen entlang des Flusses und hielten nach einem schönen Pool Ausschau. Wir fanden einen, waren uns aber unsicher, wie wir dorthin kommen sollten. Als vor uns zwei andere einen Weg fanden, kletterten wir hinterher. Unser Pool hatte sogar einen Minisandstrand. Schnell zogen wir uns die Badesachen an und sprangen ins Wasser. Der Pool war nicht tief, aber man konnte sich am Rand auf die Steine setzen und das Wasser floss an einem vorbei. Es war schön und außer den anderen zwei, waren wir die ganze Zeit allein.

Irgendwann entschlossen wir uns zum Aufbruch. Auf dem Rückweg stoppten wir in dem Örtchen Curiti auf einen Fruitshake, bevor wir das Moped in San Gil abgaben. Während ich weiter zum Hostel lief, kehrte Marcel noch kurz beim Frisör ein.

Marcel wollte heute Paragliden und ich begleitete ihn. Wir wurden mit zwei anderen aus einem Nachbarhostel um 9 Uhr zum Startpunkt des Paraglidings am Rande des Chicamocha Canyons gebracht. Dort kamen mit der Zeit immer mehr Leute an. Es wurde ein Briefing veranstaltet und das Warten begann. Nach circa einer Stunde waren die Konditionen so gut, dass gestartet wurde.

Gefühlt gab es hier zwei Veranstalter. Unser, der mit zwei Piloten etwa 12 Flüge durchführen musste, und der andere, bei dem deutlich mehr Piloten flogen. Somit ging es in unserer Gruppe schleppend voran. Jeder Flug sollte nur 20 bis 25 Minuten gehen und es wird eine Landung am Startpunkt angestrebt. Alternativ können die Piloten im Tal landen, dann dauerte es aber eine zusätzliche Stunde bis diese wieder beim Startpunkt ankämen. Da mittendrin die Konditionen schlechter wurden, gab es einige, die eine geschlagene Stunde in der Luft waren. Während einer dabei den ganzen Canyon gefühlt erkundet hatte, drehten sich alle anderen eine Stunde lang im Kreis, bis sie genug Aufwind hatten, um zu landen.

Zum Glück verquatschten wir die Wartezeit mit den anderen zwei aus dem Nachbarhostel, eine Italienerin und ein Kanadier. Diese waren genauso unvorbereitet aufs Warten wie wir. Wir hatten nur eine Flasche Wasser und keine Snacks dabei. Außerdem teilten wir uns das bisschen Sonnencreme, das wir mit hatten, unter uns Vieren auf. Gegen 12.30 Uhr war endlich die Italienerin dran, wir anderen verzogen uns in Richtung Schatten. Mit einem Mal wurde der Kanadier aufgerufen und kurze Zeit später Marcel. Marcel wurde schnell gesichert und schon lief er los in Richtung Abhang. Kurze Zeit später war er außer Sichtweite, bis er etwa 20 Minuten später landete.

Obwohl aus unserer Gruppe noch nicht alle geflogen waren, konnten wir vier mit einem anderen Piloten zurück nach San Gil fahren. Dort ging es direkt in unser Café zum Carrot Cake essen.

San Gil - What to do and see?
flat white with carrot cake

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2 thoughts on “San Gil – What to do and see?”

  1. Hallo Franzi,
    ich habe es endlich geschafft alles nachzulesen :) deine Beiträge sind wirklich schön geschrieben und es macht spaß sie zu lesen. Ich wünsche euch noch weiterhin viel spaß und genießt die Zeit. Freue mich schon auf die nächsten Beiträge.
    Passt auf euch auf
    ganz liebe grüße
    Saskia

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