Nach vier Wochen war es so weit und wir verließen Retiro. Die Rucksäcke waren gepackt, der Himmel weinte und sogar Gretel verabschiedete sich von uns, als wir von Alberto (unserem Taxifahrer) abgeholt wurden. Mit dem Bus ging es nach Medellín und von dort mit einem Uber zu unserem Airbnb. Wir hatten uns in Laureles niedergelassen und die Gegend gefiel uns definitiv besser als El Poblado und kam uns sogar sicherer vor. Letztendlich blieben wir 1,5 Wochen in Medellín. Ich arbeitete viel, da ich einen Großauftrag an Land gezogen hatte. Nebenher schauten wir uns Laureles und El Poblado genauer an und Marcel war noch bei einem Fußballspiel in Medellín.

Für uns ging es im Anschluss weiter nach Jardin. Wir mussten zur Abwechslung das Busterminal im Süden der Stadt ansteuern. Nach vier Stunden kamen wir in Jardin an. Wir liefen dort keine 100 Meter von der „Bushaltestelle“ zu unserem Airbnb. Danach checkten wir schnell ein, gingen einen Kaffee trinken und einkaufen.

Im Anschluss wollten wir schauen, ob wir die Andenfelsenhähne von der Brücke, die hinter unserem Airbnb war, sehen konnten. Leider nicht! Aber jeden Nachmittag ab 15 Uhr öffnet eine Frau in Jardin ihren Garten für Besucher, denn die Vögel finden sich hier tagtäglich ein. Wir liefen dorthin und mussten nur 10k anstelle bei 12k COP bezahlen, da es schon spät war. Kaum angekommen, sahen wir überall die Vögel mit ihrem markant roten Kopf sitzen. Zudem machten diese richtig Krach – kein Wunder, es sind ja auch Hähne. Kurz vor 18 Uhr gingen wir heim, um kurze Zeit später zum Abendessen aufzubrechen.

Am nächsten Morgen standen wir früh auf und frühstückten. Anschließend packten wir unsere Sachen und brachen zu unserer Wanderung auf. Die Sonne schien und wir stoppten am Hauptplatz noch auf einen Kaffee. Danach ging unsere Wanderung zu den vier Wasserfällen los. Erst liefen wir aus Jardin raus und folgten der nicht asphaltierten Straße. Bis wir zu einem Wegweiser zur Cascada Escalera kamen, wo wir die Straße verließen. Nur um kurze Zeit später vor dem Wasserfall zu stehen.

Es ging weiter und wir standen mit einem Mal vor einem Grundstück. Da auf MapsMe der Wanderweg eindeutig über das Grundstück führte, liefen wir einfach durch und verließen dieses am Ende durch ein Tor. Danach ging es über eine Wiese und den ersten kleinen Bachlauf, bevor der erste Matschweg folgte. Irgendwann kamen wir wieder zu einer Weide und fragten uns schon, ob wir richtig sind.

In der Ferne sahen wir zwar einen Wasserfall, aber unser Wanderweg führte nicht zu diesem, sondern den Berg hinauf. Als wir weiter hoch liefen, erkannten wir wieder einen Weg und trafen kurz darauf auf eine Gruppe. Der Guide deutete uns von weiter oben den Weg und mit einem Mal standen wir wieder vor einem Wasserfall. Aber das war nicht der Fall of the Dragon, zu dem wir eigentlich wollten. Diesen fanden wir erst, nachdem wir den Wanderweg ein ganzes Stück hoch gelaufen sind.

Während wir hier noch Fotos machten, passierte uns ein kolumbianisches Pärchen mit ihren zwei Hunden. Nach diesem Wasserfall wurde der Weg so langsam anspruchsvoller und es ging steil den Berg hinauf. Oben angekommen wartete ein Feld voller Matschlöcher auf uns, das wir jedoch gut meisterten. Dort oben trafen wir auch die beiden Kolumbianer wieder und wir liefen mehr oder weniger gemeinsam hier lang. Dann mussten wir noch unseren ersten Bachlauf durchqueren, wo wir uns kurzerhand die Schuhe auszogen.

Der folgende Weg hinab wurde immer steiler und es war zudem relativ rutschig. An einer Stelle rutschte Marcel mit einem Mal weg. Aber er konnte sich festhalten und wurde so nur dreckig. Ich weiß nicht, ob es daran lag, aber ab diesem Zeitpunkt warteten die Kolumbianer in regelmäßigen Abständen auf uns. So auch an der nächsten Weggabelung. Sie erklärten uns, wohin die Wege führten. Danach liefen wir mit ihnen zusammen in Richtung Cueva de los Guacharos. Mithilfe von Seilen ging es den matschigen Pfad hinab und bis wir an einem Viewpoint standen. Von diesem sahen wir die Wasserfälle von oben in die Schlucht stürzen.

Aber wir wollten sie auch von unten sehen und dafür mussten wir dem steilen Weg weiter folgen. Irgendwann standen die Kolumbianer vor uns und sagten, dass jetzt die schwierigste Stelle folgte. Wie recht sie haben sollten. Es gab drei Seile, mit deren Hilfe man einen hohen Fels überbrücken musste. Sie ging voran und gab mir im Anschluss Anweisungen, wo ich meine Füße und Hände hinsetzen sollte. Danach folgte Marcel. Der Rest des Weges war weiterhin steil und matschig, aber gut machbar und so kamen wir am Wasserfall an. In einer Schlucht standen wir hier vor dem Wasserfall und der Weg hatte sich definitiv gelohnt.

Aber leider handelte es sich um eine Sackgasse und wir mussten den ganzen Weg wieder hinauf. Ehrlicherweise war dies leichter als runter. Ich lief der Kolumbianerin hinterher, während Marcel zusammen mit dem Kolumbianer ging. Zwischenzeitlich fing es an zu regnen, was dem auf dem matschigen Wegen nicht gerade förderlich war. Aber nass wurden wir indes kaum, denn wir waren mitten im Wald und das Blätterdach schützeuns gut. Nach einiger Zeit standen wir einmal wieder vor einem Bach und ich ging als einzige barfuß hindurch. Danach lief ich barfuß den Weg entlang, denn nach 10 m folgte der nächste Bach. Anschließend ging es mit Schuhen weiter und am Ende standen wir vor unserem letzten Wasserfall, dem Angel Fall.

Hier trennten sich unsere Wege von den Kolumbianern, denn diese liefen noch zu weiteren Wasserfällen, die wir gar nicht auf dem Schirm hatten. Für uns ging es den Berg hinauf und durch den dichten Wald, bis wir irgendwann oben ankamen. Von dort führte uns eine langweilige Schotterpiste nach Jardin. Leider standen wir mittendrin vor einem verschlossenem Tor, wo wir von einer Frau abkassiert wurden, da wir über ihr Privatgrundstück liefen. Als wir endlich in unserer Unterkunft ankamen, mussten wir erst einmal duschen und unsere Schuhe reinigen, denn überall hing der Matsch. Als wir gerade zum Abendessen loswollten, meldete sich noch unserer Hostin. Sie bot uns an in die andere (deutliche größere) Wohnung umzuziehen, da dort das WLAN besser war und wir nahmen das Angebot dankend an.

Jardin - and the Hike to the four waterfalls
done

Am nächsten Tag hatten wir dann tierischen Muskelkater, weswegen wir nichts machten. Aber auch das Wetter war nicht das Beste. Erst am folgenden Tag sah es gegen Mittag etwas besser aus, weswegen wir zu einer kleinen Wanderung zu einem Café auf dem Berg starteten.

Auch an unserem letzten Tag ging es noch einmal los. Aber wieder nur zu einem Café. Dies lang auf der anderen Seite vom Ort. Das Café Jardin ist bekannt für seinen View und guten Café und den genossen wir dort bei schönstem Wetter. Damit endeten unsere fünf Tage in Jardin auch schon.

…..up next Salento….

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One thought on “Jardin – and the Hike to the four waterfalls”

  1. Liebe Franzi, vielen Dank für diesen wunderbaren Reisebericht. Ihr seid weit, weit weg aber meine Gedanken sind bei euch und reisen mit!
    Liebe Grüße Sigrid

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