Am nächsten Morgen starteten wir wie immer vor dem Frühstück. Mit dem Motor-Kanu ging es flussaufwärts. Schon nach kurzer Zeit sahen wir die ersten Affen, jedoch ergriffen diese direkt die Flucht. Aber das machte nichts, denn nur einige Minuten später sahen wir eine große Gruppe von Totenkopfaffen, wie sie fröhlich von Baum zu Baum sprangen. Ansonsten sahen wir unterwegs vor allem ein paar Vögel. Unser Ziel am heutigen Morgen war ein Clay Cliff an dem sich eine Papageienart versammelt, um am Lehm zu lecken. Dieser hilft ihnen, bestimmte Toxine in ihrem Körper abzubauen. Da aber aktuell das Wasser des Cuyabeno Flusses ziemlich hoch stand, war das Clay Cliff zu großen Teilen unter Wasser und so sahen wir dort keine Papageien am Cliff. Aber auf der anderen Flussseite waren wir erfolgreich, denn dort saßen sie im Baum.

Nach unserem morgendlichen Ausflug gab es Frühstück und dann hatten wir eine kurze Pause, bevor es wieder mit dem Kanu losging. Dieses Mal jedoch stromabwärts. Wir hatten die Ehre und durften vorne im Boot sitzen. Kaum dass wir gestartet waren, sahen wir auch schon die ersten Affen. Dieses Mal chillte ein Brüllaffe gemütlich im Baum. Kurz darauf entdeckte Diego ein Faultier. Dieses war jedoch nicht allein, sondern hatte ein Baby auf sich liegen.

Irgendwann kamen wir an der Mündung des Cuyabeno Rivers an. Dieser Ort, wo der Cuyabeno in den Aguarico River übergeht, ist beliebt bei den Flussdelfinen. Im Amazonas leben rosa und graue Flussdelfine. Jedoch sind die Flussdelfine eher scheu und zeigen sich selten. Aber wir hatten Glück und ein Delfin zeigte sich ab und an für kurze Zeit. Wir hatten einmal Flussdelfine im Mekong gesehen und fanden sie auch damals nicht so spannend.

Irgendwann ging unsere Fahrt weiter zu einem kleinen Strand am Cuyabeno River. Hier konnten wir gefahrlos baden gehen, denn aufgrund der relativ starken Strömung hielten sich hier eher keine Kaimane oder Piranhas auf. So sprangen wir ins kühle Nass, blieben aber direkt neben dem Boot, da die Strömung echt nicht ohne war. Das Wasser ist nur braun und man sieht absolut gar nichts, so hätten wir auch nicht gemerkt, wenn eine Anakonda unbemerkt an uns vorbeigeschwommen wäre. Im Anschluss ging es zurück zur Waita Lodge, wo wir uns umzogen, bevor es wieder Mittag gab.

Der Nachmittag war wieder frei und es regnete fast die ganze Zeit. Aber pünktlich zu unserem nächsten Ausflug klarte es auf. Dieses Mal begaben wir uns anfangs auf Anakonda-Suche, welche jedoch erfolglos blieb. Im Anschluss ging es zum Bird-Watching-Tower. Dieser Turm wurde um einen Baum herum gebaut und schwankte immer mehr, je höher man hinaufstieg. Oben war es mit elf Personen echt eng, weswegen ich eine Etage tiefer der Sonne beim Untergehen zuschaute. So viele Vögel sahen wir gar nicht vom Tower, aber ein paar Affen konnten wir indes erspähen.

Im Anschluss ging es zurück und wir warteten bis es richtig dunkel war, um wieder mit dem Boot loszufahren. Diego scannte die Umgebung mit der Taschenlampe ab und fand dabei eine Schlange und einen Wickelbären. Das eigentliche Highlight war aber der wolkenlose Nachthimmel. Direkt im Kreuz des Südens tat sich die Milchstraße auf und es war unglaublich, wie viele Sterne man mit bloßem Auge erkennen konnte. Nachdem wir zurück waren, gab es Abendessen. Für alle außer uns war es der letzte Abend und so gab es einen Kuchen und einmal mehr Jungle-Caipirinha. Diesen tranken wir wieder bei einer Runde Uno. Nachdem der Strom aus war, gingen Marcel und ich noch einmal Sterne gucken, bevor es für uns ins Bett ging. 

Am nächsten Morgen ging es wieder mit dem Boot raus auf Tiersuche und wir fanden ein paar Vögel und Affen. Im Anschluss gab es zum Frühstück Müsli, Pancakes und Früchte und alles war wie immer superlecker. Nach dem Frühstück packten die anderen ihre Sachen, während wir in der Hängematte lagen. Wir verabschiedeten uns und machten noch ein Gruppenfoto. Jetzt waren wir für einige Stunden allein, da wir als einzige vier Nächte gebucht hatten.

Kaum dass die anderen weg waren, rief uns Diego, da sich eine Schlange auf einen der Holzstege verirrt hatte. Danach ging es für uns mit Diego zusammen auf eine Wanderung. Wir wollten eigentlich Ameisenbären finden, aber stattdessen sahen wir einen großen Tukan ganz nah und ein paar Schwarzrückentamarine, die wirklich winzig sind. Zwischenzeitlich fing es an zu regnen, aber wir blieben fast komplett trocken, da das Blätterdach keinen Regen durchließ. Zurück in der Waita Lodge hieß es für uns wieder duschen gehen und Sachen heraushängen. Danach gab es Mittagessen und während wir unser superleckeres Ceviche genossen (ich in der Veggie Variante und Marcel mit Huhn) schüttete es draußen. Ich musste mich sogar umsetzen, da der Wind den Regen richtig hineindrückte.

So verbrachten wir den Nachmittag in der Hängematte und zum Glück war es zu unserem nächsten Ausflug wieder trocken. Gerade als die neuen Gäste ankamen, paddelten wir mit Diego los. Es ging einmal mehr auf Anakonda-Suche. Aus diesem Grund steuerten wir eine ruhige Lagune an. Leider fanden wir auch dieses Mal keine Anakonda. Stattdessen fanden wir ein Dreifingerfaultier oben im Baum sitzen. Außerdem waren die Vögel richtig aktiv an diesem Nachmittag.

Da nur vier neue Gäste angekommen waren, durften wir abends mit auf den Nighwalk, welcher wieder ein neuer Weg für uns war. Wir sahen viele Fledermäuse, ein paar Spinnen und einen Frosch. Im Anschluss folgte das Abendessen und es gab Caipirinha, welcher heute jedoch nicht geleert wurde, denn die Neuankömmlinge gingen direkt schlafen und so taten wir es ihnen gleich. 

Unser letzter Morgen startete mit einer Bootsfahrt, auf der ich endlich blau-gelbe Papageien sah. Bisher sind diese immer nur über uns hinweg geflogen und jetzt fanden wir welche im Baum sitzend, wenn auch weiter weg. Überdies sahen wir Saki-Affen und andere Vögel. Leider fing es auf dem Rückweg an zu regnen, weswegen wir uns beeilten zur Lodge zukommen. Nach dem Frühstück war es an uns unsere Sachen zu packen. Wir ließen unsere Rucksäcke noch zusätzlich in Müllsäcke einwickeln in der Hoffnung, dass sie so trocken blieben. Wir fuhren zusammen mit zwei der Angestellten los, wobei wir den ersten direkt im Cuyabeno Dorf absetzten. Während der Fahrt schüttete es richtig und so wurden wir gut nass trotz Poncho. Danach kam die Sonne auch nicht wirklich heraus, weswegen uns ziemlich kalt war.

Als wir nach drei Stunden endlich ankamen, mussten wir warten, bis das Auto mit den nächsten Gästen ebenfalls ankam. Aber kaum war dieses da, kümmerte sich der Angestellte, der mit uns mitgefahren war, darum, dass wir zu essen bekamen. Im Anschluss ging es nach Lago Agrio, wo wir uns direkt vor unserem Hotel absetzen ließen. Wir waren im gleichen Hotel wie davor, hatten dieses Mal nur ein noch besseres Zimmer bekommen. Dort angekommen breiteten wir unsere klammen Sachen aus und versuchten diese mithilfe der Klimaanlage zu trocknen. Währenddessen fuhren wir zum Busbahnhof und fragten, ob es einen Direktbus nach Baños gab. Den gab es, aber erst nachmittags, weswegen wir uns für diesen keine Tickets kauften. So gingen wir noch schnell Abendessen, bevor es zurück ins Hotel ging.

…..up next Baños …..

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