Nach fünf Nächten in Playa Del Carmen ging es für uns mit dem Bus weiter nach Valladolid. Diese Fahrt traten wir nicht alleine an, denn Pascal, ein Freund von Marcel, war auch gerade in Mexiko und verbrachte ein paar Tage mit uns. Vom Busbahnhof in Valladolid ging es mit samt dem Gepäck 1,3 Kilometer zu unserer Unterkunft. Der Check-in verlief einmal wieder unproblematisch, da wir jegliche Türcodes und Pins für die Schlüsselbox vorab bekommen hatten.
Am Abend trafen wir uns zusammen mit Pascal in einem Restaurant. Ich probierte mich durch die Antojitos und aß ein Taco, ein Salbute und ein Sopa, während Marcel eine Sopa de Lima aß. Dazu gab es einen grünen Chaya-Lemon-Shake. Im Anschluss liefen wir zum Zócalo, dem zentralen Platz der Stadt. Eigentlich wollten Pascal und ich noch ein Marquesita essen, aber leider ging ihnen der Teig aus, kurz bevor wir an der Reihe waren.
Am nächsten Tag trafen wir uns alle zusammen beim Moped-Verleiher. Hier holten wir uns zwei Roller für die nächsten 48 Stunden. Wir zögerten auch keine Sekunde und fuhren direkt los zur Cenote Tekom.
Cenoten sind Karsthöhlen, die einen Grundwasserzugang besitzen. Durch die Auflösung des Kalkgesteins bilden sich Höhlen und unterirdische Wasserläufe. Cenoten gibt es in unterschiedlichen Stadien. Einige sind noch komplett unter der Erde, andere haben aber schon ein Loch in der Decke, bei wieder anderen ist die Decke komplett eingestürzt und final gibt es trockene Cenoten. Für die Maya waren Cenoten Eingänge zur Unterwelt, hier lebten die Götter der Unterwelt, denen sie Opfer übergaben. Auf der Yucatan Halbinsel gibt es tausende Cenoten und in einigen kann man sogar tauchen.
Die Cenote Tekom lag direkt unter dem Hauptplatz des Dorfes. Hier saß ein netter Mexikaner, der von uns 20 Pesos Eintritt nahm und uns in die Unterwelt hinabsteigen ließ. Über eine Steintreppe liefen wir hinab zur Cenote. Diese Cenote hatte nur ein kleines Loch, durch das Licht einfiel. Unten waren außer uns nur zwei andere, die gerade aufbrachen. Also zogen wir uns schnell um und machten uns direkt auf den Weg in das kühle Nass. Das Wasser in den Cenoten hat meist nur knapp über 20° Celsius und bietet damit eine willkommene Abkühlung bei den Temperaturen.
Nachdem wir genug hatten, zogen wir uns wieder um und liefen nach oben. Nach einem Stopp in einem Café fuhren wir direkt zur nächsten Cenote. Angekommen bei der Cenote Xlakaj mussten wir dieses Mal 50 Pesos pro Person Eintritt zahlen. Diese Cenote war komplett offen. Wir waren uns etwas unsicher, ob wir hier baden dürften, bis einer der Bauarbeiter ankam und uns mit Goggle Translate sagte, dass es hier sicher sei zu baden. Also zogen wir uns schnell um und gingen eine Runde schwimmen. Zeitweilig waren wir die einzigen hier. Für das perfekte Dschungelfeeling hingen bei dieser Cenote auch schon die Wurzeln des Alamo Baums bis ins Wasser.
Während wir so in der Cenote schwammen, hörte man in der Ferne schon das dunkle Grollen des Donners, aber wir ließen uns davon nicht beirren und bestellten uns im angrenzenden Café einen Krug voll mit Tamarindo Juice. Da wir noch ein paar Stunden Tageslicht übrig hatten, fuhren wir zur Kirche nach Uayma, da diese sehr fotogen sein sollte. Auf dem Weg dorthin, kamen wir in einen dieser typischen tropischen Regenschauer und ich war die Einzige, die einen Poncho mit hatte. Während ich nur nasse Schuhe hatte, waren die Jungs komplett durchnässt. Leider war die Kirche auch nicht halb so schön, wie sie auf Bildern wirkte, aber interessant war sie trotzdem.
Anschließend fuhren wir wieder zurück und gingen zum Taco essen in ein Restaurant. Im Anschluss bekam ich dann endlich mein erstes Marquesita mit Käse und Nutella, klingt schräg, schmeckt gut.
Der nächste Tag startete für uns in kompletter Dunkelheit. Aufgrund des Regens hatten wir seit Mitternacht keinen Strom mehr und mussten nun im Dunkeln unsere Sachen zusammensuchen und Frühstück machen. In der Dämmerung ging unsere 40 Kilometer lange Fahrt nach Chichén-Itzá los. Dort kamen wir, wie geplant, kurz vor der Öffnung um 8 Uhr an. Wir waren zwar nicht die Ersten in der Schlange, konnten aber die berühmte Pyramide El Castillo in Ruhe umrunden. Außerdem waren die Händler gerade noch beim Ankommen und Aufbauen, sodass wir auch vor diesen noch Ruhe hatten. Ich habe noch nie so viele Verkäufer auf dem Gelände von einer Tempelanlage gesehen wie hier.
Anschließend besuchten wir natürlich noch alle anderen Gebäude, wie zum Beispiel den großen Ballspielplatz und den Schneckenturm. Auch zu den Cenoten gingen wir, in denen bis heute menschliche Skelette zu finden sind. Nach gut drei Stunden hatten wir jede Maya Ruine gesehen und fuhren wieder.
Erster Stopp Restaurant Essen. Wir fanden ein schönes local Restaurant und wurden nicht enttäuscht. Unser zweiter Stopp wurde die Cenote Lol-Ha und an dieser waren wir diesmal die ganze Zeit komplett allein. Über eine steile Treppe ging es hinab zur Cenote. Auf der unteren Plattform legten wir unsere Sachen ab und über eine Leiter ging es das letzte Stück hinab auf einen Stein, von dem man sich ins Wasser lassen konnte. Um wieder aus der Cenote herauszukommen, musste man sich an einem Seil beherzt hochziehen. Das Wasser der Cenote schien dunkelblau und war absolut klar. Man konnte die ganze Zeit die schwarzen Fische in jeglicher Größe um einen herumschwimmen sehen. Nachdem wir ausgiebig geschwommen sind, ließ ich mich von Pascal anstecken und sprang auch ins Wasser. Erst von der kleinen Plattform und dann von der höheren.
Dann machten wir uns auf den Rückweg, der über eine Stunde dauern sollte. Unterwegs stoppten wir aber noch auf eine Kokosnuss. Nach dem Abendessen gingen wir alle zum Zócalo. Während Marcel und Pascal Marquesita aßen, gab es für mich eine dicke Variante von Churros.
…..up next Valladolid….