Bevor wir schauten, was es alles Sehenswertes in Neapel gibt, ging es für uns zur Amalfiküste. Somit verabschiedeten wir uns am nächsten Morgen von Matera und fuhren in Richtung Amalfiküste – und das am Wochenende. Eines nehme ich mal vorweg, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, sollte man nicht am WE versuchen die Amalfiküste entlang zu fahren. Kurz hinter Salerno bogen wir auf die Küstenstraße der Amalfiküste und anfänglich kamen wir wenigstens noch halbwegs voran. Aber irgendwann standen wir einfach nur im Stau. Die Leute suchten rund um Amalfi Parkplätze und fanden keine. Krankenwagen mussten irgendwie durchgelassen werden und die Massen an Fußgängern mussten auch noch über die Straße gehen. Es war echt nicht schön. Außerdem war es noch relativ diesig, was die so gelobte Amalfiküste nicht im schönsten Licht erscheinen ließ.
Kurz hinter Amalfi löste sich der Stau dann auch auf und wir bogen in Richtung Berge ab. Da hier Campingplätze rar gesät sind, hatten wir uns vorab einen in San Lazzaro herausgesucht. Leider war die Rezeption bei unserer Ankunft geschlossen und so gab es erst einmal ein Eis. Danach konnten wir dann auch auf dem Campingplatz einchecken und buchten uns direkt zwei Nächte. Der restliche Nachmittag war dann ziemlich verregnet, weswegen wir nichts weiter machten.
Abends ging es dann zur Pizzeria Da Gigino, die uns von den Campingplatzbetreibern ausdrücklich zum Pizza essen empfohlen wurde. Genau das taten wir auch und bestellten uns jeder eine Pizza, die auch echt schnell kam. Die meisten im Restaurant hatten etwas anderes bestellt und mussten ewig auf ihr Essen warten. Naja und die Pizza war wirklich richtig gut. Ich hatte eine Prosciutto di Parma und auf der fehlte die Tomatensoße, was bedeutet dass der Pizzateig wirklich perfekt sein musste und das war er auch. Eine wirklich sehr sehr leckere Pizza.
Am nächsten Morgen schien die Sonne und wir schmissen erst einmal eine Waschmaschine an. In der Zwischenzeit liefen wir zum Castello Lauritano, welches gerade restauriert wird. Die Bauarbeiter deuteten uns aber, dass wir ruhig auf die Baustelle kommen sollen, um Fotos von der schönen Aussicht machen sollten. Auf dem Rückweg stoppten wir noch bei den kleinen Läden auf dem Weg und holten uns frischen Käse und Wurst.
Dann hieß es schnell die Wäsche aufhängen und Rucksäcke packen. Wir wollten hinunter nach Amalfi wandern. Treppenstufen in der prallen Sonne. Mittendrin muss man sich den Weg wirklich suchen, da er durch herabgestürzte Bäume etwas verstellt war bzw. auf der Straße entlang führte. Irgendwann kamen wir dann aber in Amalfi an und wir wollten hier echt ein Eis essen gehen. Aber keine der Gelaterias machte uns an. Auch sonst fanden wir die Stadt einfach nur mega voll und nicht schön.
Wir gingen dann noch in eine lokale Bäckerei und machten den Fehler, dass wir unser Essen und den Kaffee zum Tisch bestellten. So mussten wir ewig darauf warten und außerdem vervierfachte sich gefühlt der Preis – eigentlich wussten wir es ja echt besser. Dann mussten wir noch ewig anstehen um ein Busticket zu kaufen. Mit dem Bus fuhren wir dann wieder zurück zu unserem Campingplatz. Abends kochten wir dann selber. Am nächsten Morgen fuhren wir ohne Umwege direkt in Richtung Neapel, denn wir hatten einfach keine Lust mehr auf die Amalfiküste.
Auch in der Gegend rund um Neapel gibt es jetzt nicht gerade die besten und günstigsten Campingplätze und so suchten wir uns einen außerhalb. In Ercolano fuhren wir zum AgriCamping Stone Vesuvio. Auch wenn wir wirklich früh dran waren, konnten wir direkt uns auf einen freien Platz stellen – mit herrlichem Blick auf den Vesuv. Die Campingplatzbetreiber waren einfach super freundlich, auch wenn sie fast kein Englisch sprachen.
Der Vorteil an unserem Campingplatz war, dass man von hier einfach mit der SBahn in die Stadt fahren konnte. So waren wir im Nu Mitten in Neapel. Wir liefen erst einmal in Richtung Pizzeria da Michele, da hier aber so viele Leute anstanden, entschieden wir uns woanders eine Pizza zu essen. Da die Neapolitaner aktuell sehr auf frittierte Pizza Calzone abfahren, probierten wir so eine – wir bevorzugen dann doch eher die klassische Pizza.
Für uns ging es dann einfach kreuz und quer durch Neapel. Wir liefen durch die engen teilweise auch dreckigen Gassen. Überall düsten die Mopeds hindurch – Neapel hat echt sein ganz eigenes Flair und genau das ist eben etwas Sehenswertes in Neapel.
Gegen Nachmittag fuhren wir dann mit der Zahnradbahn zum Castel Sant Elmo, was wirklich Sehenswertes in Neapel. Von hier oben hat man einen perfekten 360° Ausblick über die Stadt, hinüber zum Vesuv und bis nach Sorrent. Anschließend liefen wir wieder hinunter und holten uns in einer kleinen Gasse bei einem Bäcker einen Espresso und jeder ein Cornetto – so lecker.
Dann liefen wir am Meer entlang zum Castel dell’Ovo, was definitiv auch etwas Sehenswertes in Neapel ist. Genossen von hier noch einmal die Aussicht und die langsam untergehende Sonne. Dann liefen wir wieder zurück in Richtung Porta Nolana zur SBahn Station – mit der Metro wären wir nicht wirklich schneller gewesen. Vorher stoppten wir noch bei einer Pizzeria und holten uns einmal mehr eine sehr sehr leckere Pizza. Mit der Bahn ging es dann wieder zurück nach Ercolano. Auf dem Campingplatz holte Marcel noch eine Flasche vom lokalen Wein und einmal mehr eine Schale voll Weintrauben.
Am nächsten Tag wollten wir Neapel aus einer anderen Perspektive sehen. Wir fuhren wieder mit der SBahn in die Stadt. Diesmal liefen wir aber zu einer Station bei der es keine Ticketschalter gab. Zum Glück fanden wir jemanden der englisch sprach und uns sagte, dass wir gegenüber im Café Fahrkarten kaufen könnten. In Neapel angekommen wollten wir eine Sotterranea Tour machen – um zu schauen, was es unter der Erde Sehenswertes in Neapel gibt. Leider hatte unser favorisierter Anbieter aufgrund der Nebensaison nur am WE Touren und so entschieden wir uns für einen anderen.
Wir kauften uns Tickets für eine Underground Tour und mussten noch ein wenig warten bis es losging. Als wir wieder am Eingang ankamen, waren hier so viele Leute. Sie teilten die große Gruppe noch nach Sprachen auf, aber wir blieben mit viel zu vielen Leuten in der englischen Gruppe. Dann ging es mit unserer Führerin in den Untergrund. Wir liefen durch die Tunnel, die seit dem Weltkrieg hier existierten und erfuhren einiges zu der Geschichte. Dann ging es durch so richtig enge Gänge – nix für Leute mit Platzangst. Wir sahen die Zisternen und wie sie hier unten Basilikum anbauen. Dann liefen wir die Treppen wieder hinauf und es ging durch den Regen zu einem anderen Haus. Hier ging es hinab in den Keller und mit einem Mal standen wir in den Überresten eines alten Theaters. Hier endete dann die Tour.
Leider war das Wetter heute nicht das Beste, somit liefen wir zurück zum Bahnhof. Wir holten uns aber noch bei einer Bäckerei lokalen Süßkram – unter anderem Sfogliatella – bevor es zum Campingplatz ging. Hier relaxten wir dann einfach den ganzen Nachmittag. Abends gingen wir dann in Ercolano eine wieder sehr sehr leckere Pizza essen. Als Vorspeise holten wir uns ein Arancino – ein frittiertes Reisbällchen mit Gemüse – das hätten wir auch schon mal vorher probieren sollen. Also kulinarisch kann Neapel definitiv was.
…..up next Tuscany…..