Süden der Toskana

Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns von unserem schönen Campingplatz unter dem Vesuv und machten uns auf den Weg in Richtung Süden der Toskana. Da wir hierfür richtig Strecke machen mussten, gönnten wir uns die Autobahn und kamen so auch staufrei und schnell an unser Ziel.

Der Süden der Toskana

So konnten wir uns auch schon ein wirklich schönes kleines Dorf im Süden der Toskana anschauen. Pitigliano ist vor tausenden von Jahren von den Etruskern erbaut worden. Die Tuffsteinhäuschen sind dazu auch noch sehr fotogen an einer Schlucht gelegen. Das beste war aber, das gefühlt nix los war und man ganz in Ruhe durch die engen Gässlein schlendern konnte. Als nächstes Dorf – wieder an einer Schlucht gelegen – steuerten wir Sorano an. Hier war gefühlt noch weniger los. Wir liefen einmal durchs Dorf und machten uns dann aber auf die Suche nach einem Stellplatz für die Nacht. Diesen fanden wir in Radicofani – auf einem Berg neben dem Friedhof – und wir mussten diesen Platz mit niemanden teilen.

Am nächsten Morgen wurden wir zum Sonnenaufgang wach und konnten noch die Nebelschwaden im Tal sehen. Wir aßen schnell Frühstück und machten uns auf die Suche nach den typischen Zypressen gesäumten Straßen und Wegen und die fanden wir dann auch direkt. Zwar war die vorherrschende Farbe im Süden der Toskana aktuell eher ein sandiges Braun- anstelle eines saftigen Grüns – aber trotzdem wurden wir hier nicht enttäuscht.

Süden der Toskana: Val d’Orcia

Wir stoppten kurz in San Quirico d’Orcia und liefen auch hier einmal durchs Dorf. Kaum aus dem Dorf heraus fanden wir auch schon das nächste Fotomotiv – das diese Häuschen hier alle so fotogen auf einem Hügel gelegen sind. Aber nicht nur die Häuschen liegen verstreut formschön auf den Hügeln und Feldern – auch die Kirchen tun es. Die Chapel Vitaleta liegt im Grunde irgendwo mitten auf dem Feld.

Nachdem wir noch Pienza einen kurzen Besuch abstatteten, machten wir uns auch schon auf Campingplatzsuche und fanden einen schönen Stellplatz auf einem Weingut – hier gab es neben einer warmen Dusche auch Waschmaschinen und so verbrachten wir den restlichen Tag mit Wäsche waschen und relaxen. Hinzu kam noch ein wirklich ansehnlicher Sonnenuntergang.

Am nächsten Tag fuhren wir nach San Gimignano und fanden endgültig die Touristenmassen – die beschaulich leere Toskana war vorbei. In San Gimignano gab es auch eine berühmte Eisdiele, wo wir uns direkt ein Eis gönnten – das Eis war wie üblich in Italien sehr lecker – aber in Matera war es eindeutig besser. Wir liefen einmal kreuz und quer durch die Stadt und machten uns dann aber auf den Weg in Richtung Florenz.

Florenz bei Nacht

Da es in Florenz kaum günstige Campingplätze gab, steuerten wir Firenze Camping in Town an. Hier gab es alles – Pool, Restaurant usw. Man stand hier relativ dicht – aber wir planten ja nicht unsere Zeit auf dem Campingplatz zu verbringen sondern in der Stadt. So stellten wir den Bulli einfach auf einem Platz ab und machten uns mit dem Bus – der fast vor der Tür abfuhr auf in die Innenstadt.

Wir liefen einfach wahllos durch die Gassen von Florenz mit dem groben Ziel zum Sonnenuntergang am Piazzale Michelangelo anzukommen – es hatte sich hier nichts geändert zu meinem letzten Besuch in der Stadt. Wir kauften uns ein kühles Getränk und suchten uns ein freies Plätzchen auf der Treppe. Dann warteten wir bei Live Musik auf den Sonnenuntergang.

Nachdem diese unter gegangen war, machten wir uns wieder auf den Weg hinunter in die Stadt, aber nicht ohne zahlreiche Fotos zu schießen. Irgendwann war der Hunger so groß, dass wir in eine Trattoria einkehrten. Ich hatte wirklich Hunger und machte den Fehler und bestellte Pasta – diese war wirklich richtig lecker – aber die Portionsgröße war ziemlich klein – die Italiener essen Pasta ja auch nur als Zwischengang. Aber so war noch genug Platz für ein Eis zum Dessert.

Nachdem wir einmal kreuz und quer alle Sehenswürdigkeiten von Florenz bei Nacht abgelaufen sind, machten wir uns mit dem Bus auf den Weg zurück.

Und Florenz bei Tag

Der nächste Morgen startete sehr früh und wir fuhren mit einem der ersten Busse wieder in die Stadt. Da am heutigen Tag ein Lauf stand fand, war überall die Strecke hierfür abgesperrt. Wir waren aber früh genug unterwegs und konnten so wieder einmal alle Sehenswürdigkeiten ablaufen und in Ruhe unsere Fotos machen. Wir starteten noch einen Versuch in die Kathedrale zu kommen, wurden aber abgewiesen – wobei eigentlich jeder zu Zeiten des Gottesdienstes in die Kathedrale kommen sollte. Kaum das sich die Gassen langsam füllten, machten wir uns auch schon wieder auf dem Weg zum Bus.

Noch vor 12Uhr checkten wir vom Campingplatz aus und fuhren grob in Richtung Cinque Terre. Unseren ersten Stopp legten wir an der Ponte della Maddalena ein – eine wirklich schöne und hohe Rundbogenbrücke. Die Nacht verbrachten wir wahrlich irgendwo im Nirgendwo – nämlich in Equi Terme und die Straßen dorthin waren abenteuerlich schmal.

Wonderful Tuscany
Ponte della Maddalena

Cinque Terre

Dafür war die Nacht wirklich ruhig und wir konnten uns ganz früh am Morgen auf den Weg nach La Spezia machen – unser Plan war es mit dem Zug die Dörfer an der Cinque Terre abzufahren bzw. wandern – soweit der Plan.

In La Spezia fanden wir sogar einen kostenlosen Parkplatz, stellten das Auto ab und machten uns auf den Weg zum Bahnhof. Hier war die Hölle los – an den Ticketautomaten, Schaltern und Touroffices standen überall lange Schlangen. Ich wollte mein Glück an einem Automaten auf dem Bahnsteig probieren und sah einen vollgestopften Zug abfahren und der Bahnsteig war trotzdem noch so voll. Ich ging zurück zu Marcel und da wir am Ticketautomaten auf Anhieb auch nicht das richtige Ticket fanden, sahen wir das als ein Zeichen und gingen wieder.

Wir stoppten noch kurz bei einem Bäcker und liefen zum Auto. Wir fuhren einfach die Straße oberhalb der Cinque Terre entlang – im Nebel – immer wenn man in eines der Dörfer fahren wollte, kam man nicht bis zu diesem durch, da davor ein zumeist voller kostenpflichtiger Parkplatz das Ende der Fahrt ankündigte.

Zurück in den Alpen

Somit fuhren wir einfach weiter und weiter und weiter und waren mit einem Mal wieder in den Alpen. Am Lago D’Orta verbrachten wir die Nacht – da uns aber der Campingplatz im Allgemeinen nicht ganz so gefiel, fuhren wir am nächsten Tag bei wirklich schlechtem Wetter mit kurzem Zwischenstopp im schweizerischen Lugano, wieder hinüber auf die italienische Seite des Lago di Lugano nach Porlezza und fanden auf dem Camping Darna einen Platz für zwei Nächte direkt am Wasser.

Da wir zum Glück den Regen irgendwo auf dem Weg abgeschüttelt hatten, konnten wir die Zeit hier am See mit relaxen, Eis essen und nochmal relaxen verbringen. Es gab ein letztes mal Pizza – die leider bei weitem nicht mit dem Niveau weiter südlich in Italien mithalten konnte.

Heimreise

Nach zwei Nächten ging es für uns wieder nach Deutschland. Dank Vignette, die auf dem Bus klebte konnten wir durch die Schweiz fahren. Wir fuhren durch den Gotthard-Straßentunnel und waren umgeben von Schneebedeckten Bergen. Bei einem kurzen Stopp am Vierwaldstättersee froren wir uns fast alles ab und so ging es weiter. Wir stoppten zwar noch einmal in der Schweiz um die ein oder andere Packung Branches und Tafel Schoki einzupacken und dann ging es weiter bis wir final in Deutschland ankamen.

Als Stellplatz für die Nacht hatten wir uns etwas in Durbach gesucht. Da hier alle kostenpflichtigen Plätze belegt waren, blieben wir die Nacht über einfach auf dem normalen Parkplatz stehen. Die Gegend war wirklich schön mit den zahlreichen Weinbergen um uns herum. Auf dem Weg hatten wir Obst und Gemüsestände gesehen, wo wir uns noch mit ein paar Dingen für dabei eindeckten. Am nächsten Morgen ging es dann direkt nach Frankfurt, wo wir den Holger auf Wiedersehen sagten und ins Auto umstiegen um wieder heimzufahren.

Kosten kurz und kompakt:

Transport: 2827,60€ – wobei hier 2238,74€ auf die Campermiete entfielen und der Rest war Maut und Sprit

Unterkünfte: 314,90€ gaben wir dann noch einmal für Campingplätze aus

Eintritte/Touren: 104,50€

Essen: 750,14€ – sehr gut investiertes Geld in Pizza und Gelati

Rest: Postkarten, Laundry, Souvenirs: 41,60

Somit kosteten 22 Tage Roadtrip in Italien mit dem Camper 4038,74€. Das ergibt pro Person 2019,37€ und pro Tag 91,79.

…..up next Edinburgh…..

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