Wir hatten für dieses Urlaub einen Roadtrip innerhalb Europas mit einem kleinen Camper geplant. Da die meisten Vermieter eher größere „Schiffe“ anbieten, sind wir schnell bei Roadsurfer gelandet. Diese haben diverse Standorte in Deutschland und so mieteten wir uns in Frankfurt einen VW California für 3 Wochen. Nachdem das geklärt war, mussten wir uns noch auf ein Reiseziel einigen und landeten final bei Italien. Hierbei ging es zuerst zum Wandern in die Dolomiten.
Mitte September fuhren wir freitags nach der Arbeit mit dem Auto nach Frankfurt. Neben den üblichen Sachen, hatten wir auch noch alle möglichen Dinge eingepackt, die man potenziell brauchen könnte, wie eine gut beschichtete Pfanne, einen kleinen Topf, ein scharfes Messer und z.b. Handfeger und Kehrblech – schließlich hatten wir von unserem ersten Camper Roadtrip mit Snoogs durch Neuseeland gelernt. Die Küchenbox, die wir mitmieteten, hatte eben nur einen sehr kleinen Topf und eine nicht beschichtete Pfanne. Naja und auch einen Handfeger gab es in dem eigentlich gut ausgestatteten Bus nicht – ich habe meist mehrmals täglich den Bus ausgefegt – aber jetzt weiter mit dem Bericht.
Los geht’s
In FFM angekommen stellten wir das Auto einfach in einer Querstraße zur Anmietstation für die nächsten 3 Wochen ab. Wir liefen rüber zu Roadsurfer und nahmen unseren mintgrünen VW Bulli in Empfang – er hört auf den Namen Holger. Wir fuhren vom Hof zurück zum Auto und packten alles um. Als wir dann losfahren wollten, stellten wir fest das meine Armlehne kaputt war, also ging es zurück zu Roadsurfer. Die konnten diese zwar nicht reparieren, vermerkten aber im Übernahmeprotokoll, dass sie kaputt war.
Jetzt fuhren wir noch schnell zum Lidl, der btw direkt gegenüber dem Ort lag, wo ich meine Ausbildung gemacht habe. Hier deckten wir uns schnell mit dem Nötigsten ein und machten uns auf den Weg. Für die erste Nacht hatten wir uns diverse Stellplätze über die App Park 4 Night rausgesucht und entschieden uns für einen kostenfreien Platz in der Nähe von Bad Kissingen mit öffentlichen Toiletten und sogar Strom. Leider waren die offiziellen Stellplätze bei unserer Ankunft schon belegt. Da man aber in Deutschland auch ganz normal auf einem Parkplatz übernachten (nicht campen) kann, stellten wir uns auf den angrenzenden Parkplatz. Kaum angekommen gingen wir ins Dorf und gönnten uns eine Pizza als Einstimmung auf Italien.
Auf geht’s nach Österreich
Am nächsten Morgen ging die Fahrt weiter. Zuerst machten wir einen Großeinkauf und anschließend fuhren wir weiter in Richtung Österreich. In Niederndorf bei Kufstein kehrten wir auf Kaffee und Kuchen ein und fuhren anschließend weiter in Richtung Zell am See. Wir fuhren zum Campingplatz in Neunbrunnen, da dieser schön ruhig gelegen und nicht all zu teuer ist. Heute Abend wurde der Bulli so richtig ausgetestet. Wir testeten die Küche und schliefen im Dachzelt und machten außerdem den Wassertank voll.
Groß Glockner Hochalpenstraße
Da wir möglichst früh die Groß Glockner Hochalpenstraße in Angriff nehmen wollten, standen wir sehr zeitig auf. Während es auf unserem Campingplatz noch wolkig war, herrschte auf der Groß Glockner Straße strahlender Sonnenschein. Ich war hier ja schon einige Male, aber ich glaub, so perfekt war das Wetter noch nie. Es hing nicht eine Wolke am höchsten Berg Österreichs. Bei der Kaiser Franz Josefs Höhe beobachteten wir eine ganze Weile die Murmeltiere. Leider kamen dann irgendwann Leute an, die die Tiere fütterten.
Wandern in den Dolomiten : Pragser Wildsee
Wir fuhren weiter in Richtung Italien. Zwischendurch hielten wir an und kochten uns einen Kaffee – einer der besten Vorteile, wenn man mit Camper unterwegs ist. Ein wenig später in Lienz machten wir unseren Tank noch einmal voll und fuhren rüber nach Italien. Da wir zeitlich ganz gut lagen, fuhren wir noch zum so gehypten Pragser Wildsee – dementsprechend war es super voll und das Parken teuer. Falls man Boot fahren wollte, wurde man aber so richtig arm. Wir liefen einmal um den See herum und je weiter man kam, desto ruhiger wurde es. Auch wenn mir hier definitiv zu viel los war, die Kulisse von dem blauen See und den Bergen ist schon wirklich schön.
Da hier in der Gegend kein schöner kostenfreier Parkplatz war, fuhren wir noch ein ganzes Stück weiter. Final landeten wir auf einem Wandererparkplatz am Brunecker Turm. Kurze Zusammenfassung – geiler Sonnenuntergang – Hammer Aussicht – ruhige Nacht und es gab sogar Toiletten.
Wandern in den Dolomiten – Settsass
Am nächsten Tag hatten wir ein paar nette Aussichtspunkte auf dem Plan. Aber irgendwie kamen wir davon ab. Nachdem die Bergkulisse so genial war, parkten wir den Camper an Passo di Valparola und machten uns fertig für eine Wanderung.
Wir entschlossen uns für einen Rundwanderweg um den Settsass – theoretisch auch hinauf auf den Settsass. Praktisch waren wir irgendwie so k.o., dass wir nicht auch noch auf den Berg wollten. Am Anfang der Wanderung war noch alles super. Der Weg führte uns mit einigen Klettereien den Berg hinauf. Aber dann ging es erst einmal den Berg ein ganzes Stück wieder hinunter.
Bis wir dann wieder den Berg hoch mussten, um auf die andere Seite zu gelangen. Da wir bis hier schon recht lange unterwegs waren, entschlossen wir uns nicht auf den Gipfel zu steigen sondern weiter zu laufen. Jetzt ging es über unzählige Felsbrocken hinweg – in der prallen Sonne und irgendwie waren wir jetzt so richtig geschafft und der Weg wollte einfach nicht enden. Da war es eine willkommene Abkühlung gegen Ende der Wanderung, dass wir einen Bachlauf hoch mussten und so frisches Gebirgswasser trinken konnten und uns frisch machen konnten. Anschließend war der Parkplatz zwar in Sicht, aber einen wirklichen Weg erkannte man nicht mehr. So brauchten wir dann nochmal länger als geplant um uns unseren Weg zu bahnen. So endete Kapitel zwei von Wandern in den Dolomiten.
Wieder am Auto fuhren wir dann einfach nur bis zu einem Campingplatz nördlich von Cortina d’Ampezzo. Wir gingen duschen, kochten uns was zu essen und fielen irgendwann ins Bett.
Den nächsten Tag gingen wir sehr relaxt an. Zuerst fuhren wir zum Drei Zinnen Blick und dann zum Dürrensee. Hier in der Gegend trafen wir so so viele andere Roadsurfer.
Gegen Nachmittag fuhren wir dann hinauf zum Parkplatz an den Drei Zinnen. Wir zahlten 30€ Maut und bekamen auf dem Parkplatz noch einen Platz in der ersten Reihe. Den Nachmittag relaxten wir einfach nur, kochten uns irgendwann was, genossen den Sonnenuntergang und die sternenklare Nacht.
Wandern in den Dolomiten – Drei Zinnen
Dann ging es aber früh ins Bett, denn wir starteten am nächsten Morgen unsere Wanderung im Dunkeln – und fanden auf Anhieb nicht mal den Wanderweg. Als es langsam dämmerte suchten wir uns einen schönen Aussichtspunkt mit Blick auf die Drei Zinnen und aßen erst einmal Frühstück.
Dann ging es weiter zur Drei Zinnen Hütte, wo es einen Espresso für uns gab. Anschließend suchten wir noch die Höhlen, von wo man einen guten Blick auf die Drei Zinnen haben sollte. Wir fanden, glaub ich, nicht die Richtigen, die Fotos sind aber trotzdem toll geworden.
Mittlerweile wurde es immer voller auf dem Wanderweg und wir waren wirklich froh, dass wir schon durch waren mit unserer Wanderung und wieder fahren konnten.
Damit endete auch schon unsere Zeit in den Dolomiten. Wir legten einen krassen Fahrtag ein, ließen Venedig links liegen und kamen im Dunkeln auf einem kostenlosen Stellplatz in San Marino an, der sogar wieder Toiletten hatte. Wir kochten schnell und gingen auch wieder recht zeitig schlafen. Aufgrund eines Gewitters mussten wir dann nachts noch unser Dachzelt wieder einpacken, aber davon abgesehen schliefen wir gut.
…..up next San Marino…..