Von Ninh Binh fuhren wir mit dem local Bus nach Hanoi und der Busfahrer sammelte wirklich jeden ein und so hielten wir in einer Tour. Aber deswegen waren wir nicht wirklich langsamer, denn er machte die Stopps durch seinen etwas rasanteren Fahrstil wett. Irgendwann war dann unser Bus völlig überfüllt und passender Weise wurden wir auch noch von der Polizei angehalten, aber nachdem ein paar Dong gezahlt wurden ging es weiter.
In Hanoi angekommen, landeten wir leider an einer Busstation, von der kein Bus nach Sapa fuhr, also fuhren wir mit dem local Bus zu einer anderen. Hier fanden wir zu mindestens eine Company, die nach Sapa fuhr, und kauften uns zwei Tickets. Wir hatten jetzt nur das Problem, das wir mit unserem kompletten Gepäck noch 5 Stunden rumbekommen mussten. Also fragten wir bei einem Hotel in der Gegend, ob wir das Gepäck zwischenlagern konnten. Da der Typ aber über 100 000 Dong dafür wollte, schleppten wir gerne weiter.
Wir entschieden uns dann erst einmal in ein Café zu gehen und hier fragten wir am Ende, ob wir nicht kurz die Rucksäcke hier lassen dürften und sie sagten ja. Wir suchten uns dann einen ATM, kauften Proviant ein und gingen wie so oft eine Pho essen. Im Anschluss gingen wir zurück ins Café und tranken noch einen Smoothie und surften ein wenig im Internet. Als wir dann beim Zahlen ihnen ein Trinkgeld als Dank für das Aufpassen auf unsere Rucksäcke geben wollten, lehnten sie das ab – es gibt wohl doch gute Vietnamesen :) .
Dann ging es zurück zum Busbahnhof und wie immer waren wir im Bus die einzigen Westler. Das beste aber kam noch, die Liegen waren nämlich so lang, das selbst Marcel hinpasste. Leider bekam ich während der Fahrt die volle Klimaanlage zu spüren, da ich aber aufgrund unseres Reiseziel extra viele Sache im Daypack hatte, zog ich mir einfach immer mehr an. Die Fahrt nach Sapa war eigentlich ziemlich easy going. Bis Lao Cai, was schon fast China ist, gab es eine ziemlich breite Straße und danach fuhr unser Busfahrer die Serpentinen nach Sapa recht ruhig hoch. Gegen drei Uhr erreichten wir dann Sapa und trotteten im Dunkeln der Nacht zu unserem Hotel. Obwohl wir sogar unseren Atem sehen konnten, war mir tierisch warm.
Von unserem Hotel klopften wir mal heftig gegen die Scheibe, denn bei 24 Stunden Rezeption sollte uns ja wohl wer aufmachen. Wir wurden auch reingelassen und unser Zimmer war noch nicht frei, also führte uns der Typ wortlos in ein anderes Zimmer. Also legten wir uns einfach schlafen. Am Morgen fragten wir dann, wann wir denn in unser Zimmer könnten, denn wenn wir schon einmal ein etwas teureres Hotel buchten, dann wollten wir auch das bekommen, was wir gebucht haben.
Hier wurde uns dann gesagt, dass wir in dem Fall, aber die Nacht in dem Zimmer hätten zahlen müssen. Als wir uns aber weigerten dies zu tun, ging die Diskussion los, denn wenn uns jemand vorher gesagt hätte, dass wir nicht ohne Aufpreis früher einchecken könnten, hätten wir uns einfach in der Lobby auf die Couch gelegt. Die Hotelangestellte hatte im Gegensatz zum Chef Verständnis und putzte dann selber unser Doppelzimmer damit wir einchecken konnten. Nachdem das geklärt war, gingen wir endlich frühstücken und fragten danach, in der Touristeninformation nach, wie teuer denn Trekking so wäre. Ansonsten liefen wir einfach ein wenig durch Sapa und genossen die Aussicht von unserem Zimmer, das eine Klimaanlage hatte, die heizen kann – das beste überhaupt.
Am nächsten Tag liehen wir uns dann ein Moped und steuerten als erstes den Markt in Sapa an. Neben guten Baguette und Handschuhen für Marcel, gab es hier auch frischen Hund. In Sapa hingen die Wolken bei unserem Start noch komplett drinnen, aber je höher wir kamen, desto durchlässiger wurden sie und so fanden sich immer wieder sonnige Lücken.
Den ersten Wasserfall schauten wir uns nur im Vorbeifahren an, denn dieser sah nicht wirklich spektakulär aus, am zweiten hingegen stoppten wir. Wir mussten ein wenig zu Love Waterfall laufen und so wurde mir dann auch mal wieder warm. Dann ging es weiter zum Tram Ton Pass und auf der anderen Seite ein Stück im Sonnenschein den Berg runter bis wir drehten. Wir fuhren den gleichen Weg zurück und je näher wir Sapa kamen, desto kälter wurde es.
Am Ende fühlte ich mich wie ein Eisblock und deswegen ging es direkt unser die heiße Dusche und das Zimmer wurde auch auf Wohlfühltemperatur hoch geheizt. Abends trafen wir uns dann noch kurz mit unserer Trekking Guidin Sho, auf die ich durchs Internet aufmerksam geworden bin. Wir redeten kurz über die Route und wann sie uns am nächsten Tag abholen würde. Im Anschluss ging es noch in unser Stammlokal zum Abendessen.
Am nächsten Morgen ging es pünktlich im dichten Nebel um halb neun los. Zuerst gingen wir einfach nur die Straße runter, doch dann bogen wir Richtung Reisfelder ab und bahnten uns unseren Weg über kleine Trampelpfade. Da meine Schuhe irgendwie extrem rutschig waren, war ich am Anfang noch recht langsam. Aber irgendwann ging es nur so dahin über die Reisfelder und auch der Nebel lichtete sich und man konnte etwas weiter sehen.
Irgendwann fragte uns Sho dann wieder, ob wir den leichten oder den schweren Weg nehmen wollten und natürlich nahmen wir den schweren und so ging es weiter die Reisfelder hoch und runter. Mittendrin ähnelte der Weg eher einer Matschpiste und wir sauten uns so richtig ein, auch wenn wir nicht wegrutschten. Bis wir irgendwann in Lao Chai ankamen, haben wir nicht einen Touristen gesehen, denn die gehen alle einfach die Straße entlang.
In Lao Chai ging es dann zu Sho nach Hause, wo für uns Lunch gekocht wurde. Wir bekamen ganz viel aufgetischt und aßen uns satt. Anschließend kam wieder die Frage, ob wir den schweren oder leichteren Weg nehmen wollten, wählten wir ein weiteres mal den schweren Weg und so ging es wieder bergauf. Mittendrin war der Weg eher ein kleiner Bach und so mussten wir auf die Begrenzungen der Reisterrassen ausweichen. Marcel rutschte dabei einmal ab und landete mit seinem Schuh voll im Matsch. Im Anschluss ging es noch durch einen Bambuswald und dann runter zum Fluss, wo wir unsere kleine Wanderung und das Trekking beendeten.
Zurück im Hotel befreiten wir uns erst einmal vom Matsch und gönnten uns einen Kaffee. Irgendwann fing es mir dann an richtig schlecht zu gehen und obwohl Marcel und ich exakt das gleiche gegessen hatten, hab ich irgendwas nicht vertragen und so leerte sich mein kompletter Verdauungstrakt innerhalb kürzester Zeit. Somit ging Marcel dann abends allein essen und ich trank gute Elektrolyte.
Da mir am nächsten Morgen immer noch nicht nach essen war, gab es wieder eine Ladung Elektrolyte und dann ging es los zum Bus. Wir nahmen uns dann aber doch für die kurze Strecke ein Taxi, denn so richtig fit war ich nun doch nicht. Dann ging es in der wohl beengtesten Variante eines Sleepers nach Hanoi, aber wenigstens wurden wir mitten im Old Quarter abgesetzt, so dass wir bequem zum Hotel laufen konnten. Im Hotel bekamen wir ein Upgrade zu einem Deluxe Room und erfreulicher Weise hatte auch der eine heizende Klimaanlage. Am Abend war mir dann weiterhin noch nicht nach essen – mit Ausnahme von Baguette, Ritz und Elektrolyten – und so durfte Marcel wieder allein losziehen.
Am nächsten Morgen wagte ich mich dann doch einmal wieder an Frühstück. Wir hatten beschlossen, das aufgrund der Wettervorhersage – es sollte einen Temperatursturz von über 10°C geben, was bedeutet, dass es in Sapa schneien wird und in Hanoi und der Halong Bay keine 10°C mehr hat – entschieden wir uns die Halong Bay sausen zu lassen und ein wenig Reiseplanung zu betreiben. Hierfür benötigten wir aber ein neues Hotel, da wir in unserem den geupgradeten Raum dann nicht zum regulären Preis zahlen wollten. Also machten wir uns auf Hotelsuche und wurden auch fündig und dann ging es los an die erste Runde Planung. Abends ging es dann leckere Pho essen.
Am nächsten Tag war es dann saukalt in Hanoi. Passender weise hatten wir die meisten unserer warmen Sachen gerade zur Laundry abgegeben und so musste Marcel in kurzen Hosen durch die Kälte. Auf dem Weg zum neuen Hotel konnten wir aber unsere Laundry holen und uns so danach umziehen.
Dick warm eingepackt gingen wir dann los zur „Trap“. Hier wird man in einem Raum eingesperrt und muss Rätsel lösen um final hinaus zu kommen. Da dies unser ersten Escape Game war, taten wir uns dementsprechend schwer und mussten uns immer wieder Hilfe vom Game Master holen. Irgendwann schafften wir es aus dem ersten Raum und die folgenden Räume gingen deutlich schneller. Da wir aber im ersten zu lange festhingen, ging uns die Zeit kurz vor Schluss aus. Netterweise bekamen wir noch ein paar Extraminuten mit denen wir es schafften den Ausgang zu öffnen. Definitiv ein netter Zeitvertreib gerade bei dem Wetter.
Am nächsten Tag war das Wetter weiterhin kalt und regnerisch wie eh und je. Wir hatten noch immer eine Frage bei unserer Reiseplanung zu klären, denn auch wenn man kein Visa für die Philippinen benötigt, so muss man doch bei der Einreise, seine Ausreise nachweisen können, was in den meisten Fällen von den Fluglinien mit denen man ins Land fliegt kontrolliert wird. Denn wenn der Grenzbeamte einen nicht reinlässt, muss die Airline einen auf ihre Kosten wieder zurückbringen. Somit spielten wir alle möglichen Varianten durch um uns dann für Borneo zu entscheiden und schon wurde der Flug gebucht. Nachdem das erledigt war, gingen wir erst einmal einen Ca Phe Trung probieren, schließlich soll das ja eine Spezialität von Hanoi sein und ich muss sagen, gar nicht mal so übel. Abends gab es dann mal wieder Pho, was sonst.
Am nächsten Tag herrschte weiterhin Kälte und Nässe und weil ich mal eine richtige Tasse Kaffee trinken wollte – das heißt jetzt nicht, dass der Kaffee in Vietnam nicht schmeckt. Der ist über weite Strecken, der beste gewesen, den ich je getrunken hab, aber man bekommt ja immer nur so’n Schlückchen – und deswegen ging es zu Starbucks. Dort gab es dann auch noch ein Nutella Bun, ich glaub, das war das erste mal Nutella für mich in Vietnam.
Abends grillten wir dann unser Essen sozusagen selbst, was auch mal ganz lecker ist. Zurück im Hotel hieß es dann leider für uns frieren, da diesmal unsere Klimaanlage keine Heizung hat und auch wenn unser Zimmer keine Fenster hatte, so hat es sich mittlerweile gut ausgekühlt. Aus diesem Grund haben wir in der Nacht auch in unseren dicken Hoodies geschlafen, da es sonst zu kalt gewesen wäre unter der dünnen Decke.
Damit war dann aber auch unser letzter Tag angebrochen und wir checkten um 12 Uhr aus und ließen das Gepäck im Hotel. Da das Wetter sich heute noch einmal von seiner bescheidensten Seite zeigte, gingen wir durch den Regen wieder zu Starbucks. Dort gab es zahlreiche Heißgetränke und so schafften wir es auch uns Aufzuwärmen und komplett zu trocknen. Aber es half ja nix, wir mussten auch wieder zurück. Wir nahmen aber den Linienbus, der fast direkt bis vor unser Hotel fuhr. Wir kauften dann noch ein paar Kekse ein und holten uns was zu essen.
Dann schnappten wir uns unsere Backpacks und fuhren mit dem local Bus, zu je 9000 Dong zum Airport. Ein Taxi hätte uns mehr als das 15 fache gekostet. Der Bus hielt leider nur am Domestic Terminal an, aber kaum da wir ausgestiegen sind, sahen wir den Airport Shuttle Bus an uns vorbeifahren und sprinteten hinter her, so dass er uns mitnahm.
Endlich angekommen, zogen wir uns erst mal um und versuchten die nassen Sache noch irgendwie trocken zu bekommen. Bevor wir einchecken mussten und das klappte sogar ziemlich gut. Der Check In zog sich dann ins unendliche, da die Airline wirklich bei jedem Passagier kontrollierte, ob er dann auch wieder ausreise. Hier und da sah man dann auch Leute noch Flüge buchen. Bei uns passte alles. So konnten wir im Anschluss aus Vietnam ausreisen und danach durch den Security Check. Gegen 1 Uhr hob dann unser Flieger mit Richtung Wärme – äh ich mein Manila ab.
…..up next Malapascua…..