Kreditkarten sind der wichtigste Gegenstand für Reisende. Ohne diese ist es nur äußerst schwer (und oft auch teuer) an Bargeld zu kommen. Ich habe das unfreiwillig in Thailand schon einmal getestet, als meine Reisekreditkarte gescamt wurde. Damals war ich so unerfahren, dass ich meine EC-Karte als Back-up mit hatte – Spoiler Alert – die nützte mir nichts in Thailand. Seither reise ich immer mit mindestens zwei Reisekreditkarten los und ich rate es jedem mir gleichzutun.
Inhalt
- Debitkreditkarte, (klassische) Kreditkarte, Revolving-Kreditkarte kurz erklärt
- Kreditkarten zum Meilen sammeln
- Übersicht der besten Reisekreditkarten
- Häufige Fragen beantwortet
- Welche Reisekreditkarten nutze ich?
Eine schnelle Übersicht – ohne Ranking
Genial Card | awa7 Visa | DKB-Visa | Norwegian Bank | Barclays Visa | |
kostenlos Geldabheben | |||||
keine Fremdwährungsgebühren beim Bezahlen | |||||
Girokonto notwendig | |||||
Versicherungspaket inkludiert | |||||
Link zur Bank | DKB* |
Wie unterscheiden sich die Kreditkarten?
Grundsätzlich gibt es viele Kreditkarten, die sich in ihren Gebühren und Leistungen stark voneinander unterscheiden. Auf der einen Seite hätten wir die Debitkarten, die das Geld direkt vom hinterlegten Konto abbuchen. Bei klassischen Kreditkarten werden alle Zahlungen auf einer Rechnung gesammelt. Diese wird meist einmal im Monat ausgeglichen. Kann dies in Raten geschehen, handelt es sich um eine Revolving Kreditkarte. Viele Hausbanken bieten ihren Kunden Kreditkarten gegen Zahlung einer Monats- oder Jahresgebühr an. Oft kommen bei diesen weitere Gebühren für das Geldabheben und das Bezahlen in Fremdwährung hinzu. Im Gegenzug sind Reiseversicherungspakete inkludiert.
Meilen sammeln mit der Kreditkarte
Kreditkarten zum Meilen sammeln kosten oft eine Gebühr. Bei so einer Kreditkarte solltest du alle deine Rechnungen mit dieser Karte begleichen. Auf diese Weise sammelst du Meilen und kannst die in Form von Flügen oder Upgrades nutzen. Die bekanntesten Vertreter sind in Deutschland die Miles & More Gold Credit Card* und die American Express Platinum Card*. Bei letzterer erhältst du zudem Goodies wie kostenlos Flughafen Lounge Zugang, Reiseguthaben, Reiseversicherungen und vieles mehr.
Die beste Reisekreditkarte für die Reise
Gute Reisekreditkarten zeichnet es aus, dass sie kostenlos sind. Zudem kannst du mit ihnen kostenlos Geld abheben (ausgenommen sind die Gebühren der ATM-Betreiber) und ohne Fremdwährungsgebühren mit ihnen bezahlen. Bestenfalls gibt es eine APP mit der du deine Umsätze jederzeit und unkompliziert überprüfen kannst. Alle die hier vorgestellten Reisekreditkarten erfüllen diese Eigenschaften.
Genialcard der Hanseatic Bank
Die Visa Genialcard der Hanseatic Bank ist die perfekte Reisekreditkarte und sie ist sehr einfach zu beantragen. Voraussetzungen sind ein Wohnsitz in Deutschland, regelmäßiges Einkommen, eine gültige Handynummer und du musst über 18 Jahre als sein. Über die App der Hanseatic Bank hast du alle Kreditkartenfunktionen und jegliche Ausgaben im Blick. So kannst du hier beispielsweise die kontaktlose Bezahlfunktion deaktivieren. Das Wichtigste, was du direkt nach dem Erhalt der Kreditkarte machen solltest, ist die Tilgung der Rechnung auf 100 Prozent zu stellen. Andernfalls zahlst du Strafzinsen. Sollte dein Kreditrahmen einmal nicht ausreichen, kannst du deine Rechnung vorher selbst ausgleichen, indem du Geld auf die Karte überweist.
awa7 Kreditkarte
Für die awa7 Kreditkarte gilt im Grunde alles, was auch für die Genialcard gilt. Du erhältst die Reisekreditkarte ebenfalls von der Hanseatic Bank und kannst ebenso die App nutzen. Die beiden Kreditkarten unterscheiden sich in der Höhe der Strafzinsen und in der Tatsache, dass die awa7 eine nachhaltige Kreditkarte ist. Je 100 € Kreditkartenumsatz wird ein Baum gepflanzt, das war der Punkt, warum ich die awa7 gewählt habe.
DKB-Visakarte
Die Visakarte der DKB* ist an das kostenfreie Girokonto der DKB gekoppelt. In den ersten drei Monaten wirst du von der DKB automatisch als Aktivkunde eingestuft. Da für den Aktivkunden-Status immer die letzten drei Monate zählen, solltest du von Anfang an Sorge tragen diesen zu behalten. Hierfür ist ein monatlicher Geldeingang von über 700 € auf dem Girokonto notwendig. Als Aktivkunde kannst du kostenlos weltweit Geld abheben und mit der Visakarte bezahlen. Abhebungen sind aber erst ab 50 € möglich, was in einigen Ländern zum Problem werden kann. Bei dieser Reisekreditkarte handelt es sich um eine Debit-Karte. Somit wird dein Girokonto direkt belastet. Um deinen Verfügungsrahmen kurzfristig zu erhöhen, kannst du dir Geld auf deine Visakarte überweisen. Einziges Problem, was bei einer Debitkarte auftauchen kann, ist die Kautionshinterlegung bei einer Mietwagenfirma. Hier solltest du zur Sicherheit eine zweite klassische Kreditkarte im Petto haben.
Die Kreditkarte der Norwegian Bank
Die Norwegian Bank hat ebenfalls eine Visa Reisekreditkarte im Programm. Diese inkludiert sogar ein Reiseversicherungspaket, welches aber für Langzeitreisenden uninteressant ist. Um die Kreditkarte zu beantragen, ist ein Wohnsitz in Deutschland und ein versteuertes regelmäßiges Einkommen notwendig, ansonsten musst du noch über 20 Jahre alt sein. Einziger Nachteil bei dieser Kreditkarte ist, dass sie selber jeden Monat ausgeglichen werden muss, denn ansonsten fallen hier hohe Strafzinsen an.
Die Visakarte von Barclays
Die Barclays Visa ist ebenso eine Reisekreditkarte. Du kannst mit dieser kostenlos Geld abheben und bezahlen. Abhebungen sind auch hier erst ab 50 € möglich. Um deine Kreditkartenrechnung vollständig auszugleichen hast du acht Wochen Zeit, ansonsten fallen Zinsen an. Dabei kannst du zwischen Lastschrift und eigener Überweisung wählen. Letztere nutzt du auch, um deine Kreditkarte im Guthaben zu führen, womit du auch direkt deinen Verfügungsrahmen erhöhst.
Fragen und Antworten zu Kreditkarten auf Reisen
Warum brauche ich zwei Kreditkarten auf Reisen?
Deine Reisekreditkarte kann gescamt oder gestohlen werden, du kannst sie aber auch verlieren oder den Pin vergessen haben. Manchmal ist es auch möglich, dass eine Kreditkarte im Reiseland nicht funktioniert, da das Reiseland erst freigeschaltet werden muss. Wie du siehst, es gibt viele Gründe, warum es sinnvoll ist eine zweite Kreditkarte auf Reisen dabei zu haben.
Sinnvoll ist es zudem, die Kreditkarten von unterschiedlichen Banken dabei zu haben. Dies trifft vor allem zu, wenn du und dein Reisepartner zusammen nur zwei Kreditkarten habt.
Meine persönliche Empfehlung nehme die Debit Visa-Karte der DKB und nutzt das kostenlose Girokonto der DKB. Als zweite Kreditkarte wähle die awa7. Alternativen sind die GenialCard, die Barclays Card und die Visa der Norwegian Bank.
Wie komme ich ohne Reise-Kreditkarte an Bargeld?
Wenn deine Kreditkarte geklaut oder gescamt wurde, solltest du in allererster Linie Ruhe bewahren. Sperre sie umgehend bei der Kreditkarten Notfall Hotline – diese Nummer solltest du immer parat haben. Außerdem musst du einen Antrag ausstellen, damit du dein Geld zurückbekommst, falls deine Karte schon belastet wurde. Hast du eine zweite Kreditkarte mit dabei, ist sie ab jetzt dein Schatz, denn mit ihr kommst du an Bargeld. Ansonsten können Reisebegleitungen für dich Geld holen. Ich habe damals einem Österreicher Geld überwiesen und dieser hat für mich Geld beim ATM geholt. Auch hat mir mein Hostel damals Geld geliehen. Eine andere Möglichkeit ist Western Union, diese verlangen für ihren Service aber nicht zu verachten Gebühren. Obendrein solltest du immer irgendwo ein paar Dollar oder Euro dabei haben – ein Notgroschen sozusagen.
Wie komme ich an eine neue Reisekreditkarte im Ausland?
Die gute Nachricht ist, einige Banken schicken Kreditkarten ins Ausland, wobei Gebühren dafür anfallen können. So kannst du deine neue Kreditkarte an eine DHL-Filiale oder deine Unterkunft schicken lassen. Offiziell nicht erlaubt ist es, Kreditkarten selbst per Post zu schicken – aber was niemand weiß… Rechne aber damit das der Versand Zeit in Anspruch nehmen kann.
Erheben alle ATM-Betreiber Gebühren?
Nein! Es gibt Reiseländer, da sind Abhebungen an jeglichen Geldautomaten komplett kostenlos. Dann wiederum gibt es Länder, wo sich die Gebühren unterscheiden bzw. wo einige ATMs Gebühren verlangen und andere nicht. Hier heißt es einfach durchprobieren und wenn du einen kostenlosen gefunden hast, merke dir die Bank gut. Wenn du jedoch Gebühren für die Abhebung zahlen musst, hebe so viel Geld wie möglich ab. Aber natürlich nur so viel, wie du auch planst auszugeben. Zudem wird bei einigen Abhebevorgängen direkt eine Umrechnung in Euro angeboten. Diese solltest du niemals annehmen, da sie deutlich ungünstiger als der offizielle Wechselkurs deiner Bank ist. Die Banken verwenden meist den tagesaktuellen Wechselkurs der Wertstellung deiner Abbuchung, dieser kann sich vom eigentlich Kurs am Buchungstag unterscheiden.
Früher würde von vielen Bank, die Abhebegebühr der Automatenbetreiber übernommen. Dies haben mittlerweile alle Banken eingestellt.
Kann ich nicht einfach Geld vor Ort tauschen?
Du kannst schon, aber dabei kommst du auf jeden Fall schlechter weg. Beim Geld tauschen, wird oft ein für dich ungünstigerer Wechselkurs verwendet, zudem kostet der Service an sich eine zusätzliche Gebühr. Auch das Bezahlen in Euro oder Dollar ist keine Alternative, da hier die Leute großzügig aufrunden. Einzig in Ländern wie Kambodscha oder Ecuador, wo der US-Dollar eine/die offizielle Währung ist, ist dies natürlich nicht der Fall.
Welche Reisekreditkarten nutze ich?
Ich habe die awa7 Kreditkarte und bin mit dieser bisher sehr zufrieden. Zudem besitze ich die 1plus Visa-Karte der Santander Bank (diese kann man mittlerweile nicht mehr beantragen). Zudem habe ich die Debit-Visakarte der Comdirect Bank, da ich hier mein Girokonto habe. Vom Service bin ich mit der Comdirect zu 100 Prozent zufrieden. Die Visa-Debitkarte taugt hingegen nur als Bank-up, denn ich kann nur drei mal im Monat kostenlos Geld abheben. Zudem ist das Wechselkurs bei der Comdirect immer schlechter als der anderer Karten. Das haben wir getestet, indem wir parallel an zwei Geldautomaten mit unterschiedlichen Kreditkarten Geld abgehoben haben. Außerdem zahle ich beim Bezahlen in Fremdwährung mit der Debit-Karte eine Gebühr.
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