Nach sechs Nächten in San Gil zogen wir weiter. Unser nächster Stopp ist Villa de Leyva, ein süßes kleines Örtchen in den Bergen, was ebenfalls als einer der schönsten Orte Kolumbiens gehandelt wird. Da mittlerweile die Zeit aufgrund einer anderen Unterkunft, die wir schon vor Wochen gebucht hatten, drängte, hatten wir nur einen vollen Tag für die Highlights in Villa de Leyva zur Verfügung.
Aber erst einmal zurück nach San Gil. Nach dem Frühstück im Hostel beglichen wir unsere Rechnung und packten unsere Sachen. Wir ließen uns vom Hostel ein Taxi rufen und dieses fuhr uns zum Busbahnhof, der an der Hauptstraße lag. Hier buchten wir uns zwei Tickets für den nächsten Bus nach Tunja, denn eine Direktverbindung nach Villa de Leyva gab es nicht. Nach etwa 15 Minuten kam schon unser Bus vorgefahren und wir stiegen ein. Die Fahrt dauerte dieses Mal ein wenig länger als angegeben, was wahrscheinlich an der ausgedehnten Mittagspause lag, die unser Fahrer machte. Landschaftlich war sie schön, denn wir fuhren immer höher in die Berge. Unser Zwischenstopp in Tunja liegt auf 2800 m, was sogar höher als Bogota ist.
Kaum dass wir in Tunja angekommen sind, herrschte Verwirrung im Bus, denn der Busfahrer meinte, dass wir aussteigen sollten, obwohl wir noch gar nicht am Busbahnhof waren. Also taten wir das, da wir dachten, dass hier die Minivans nach Villa de Leyva abfahren würden. Wir gingen zu den parkenden Minivans am anderen Straßenrand und die Männer, die dort Tickets verkauften, meinten wir sollen hier warten. Ein anderer Mann, der im Bus saß, meinte jedoch auf Spanisch zu uns, dass die Busse nicht hier entlangfahren, sondern an der anderen Straße rechts von uns. Nach einem kurzen Blick auf Google Maps schien das, was der Mann erzählte, richtig zu sein und wir bogen an der nächsten Kreuzung nach rechts ab.
Eigentlich hatten wir wenig Hoffnung, dass uns hier wer mitnehmen würde und kurz bevor wir uns ein Taxi rufen wollten, fuhr tatsächlich ein Minivan in Richtung Villa de Leyva vor. Uns wurde in dem Minivan Platz gemacht und schon ging die einstündige Fahrt los. In Villa de Leyva liefen wir dann vom Busbahnhof zu unserer Unterkunft, die am Stadtrand lag, da in der Nähe des Hauptplatzes es vor allem am Wochenende ziemlich laut werden kann, und wir waren über eben dieses vor Ort.
Wir duschten schnell und dann ging es essen. Da es einmal wieder ein argentinischen Empanada-Laden vor Ort gab, steuerten wir diesen direkt an. Wir mussten etwas warten, da sie erst eine Sorte Empanadas fertig gebacken hatten, aber das taten wir doch gerne.
Am nächsten Tag brachen wir früh auf, denn wir hatten ja nur wenig Zeit. Wir hatten jedoch nicht berücksichtigt, dass Villa de Leyva etwas verschlafen war. So mussten wir ein wenig warten, bis das Frühstücksrestaurant unserer Wahl aufmachte – und das gehörte schon zu den Ersten. Aber dafür bereiteten sie hier wirklich schnell alles zu und wir konnten frisch gestärkt losziehen.
Wir gingen noch einmal zur Unterkunft und dann ging es nach einem Kaffee-Stopp zum Casa Terracota, welches außerhalb des Ortes liegt. Während man uns am Eingang noch versicherte, dass es auch Führungen auf Englisch gab, war dem nicht so. Also sagten wir uns von der Gruppe los und liefen allein durch das Haus. Für weitere Informationen konnten wir an diversen Stationen QR-Codes einscannen und erfuhren so doch noch etwas über das Haus auf Englisch. Der Vorteil, dass wir ohne Tour hier durchliefen, war das sonst niemand da war und wir in Ruhe alles anschauen konnten.
Vom Casa Terracota liefen wir weiter zu den Pozos Azules. Wieder zahlten wir Eintritt und starteten unsere Wanderung zu den sieben blauen Teichen. Dabei fanden wir gar nicht mal die Teiche so faszinierend, sondern eher das unglaubliche Grün der Nadelbäume am Wegesrand. Die Wanderung dauerte keine Stunde und dann liefen wir wieder über eine Stunde zurück zur Unterkunft.
Dabei stoppten wir noch auf ein leckeres Eis und später auf einen Shake. Wir legten kurz die Beine hoch, bevor wir wieder starteten.
Zuerst ging es vorbei am provisorisch aufgebauten Markt, da dieser gerade neu gebaut wird. Dahinter lag der Sportplatz, wo unser Wanderweg zum Mirador El Santo Sagrado Corazon de Jesus startete. Auf dem Sportplatz schloss sich uns ein Hund an, der uns immer wieder den Weg zeigte. So kamen wir nach einem anstrengenden Anstieg am Mirador an. Von hier hatten wir einen schönen Blick über die Stadt und hinüber zu den dunklen Regenwolken, die aber in der Ferne blieben.
Hinunter liefen wir wieder mit unserem „Hund“, wobei uns ein paar Deutsche begegneten, die aber nicht wussten, dass wir sie verstanden. Diese regten sich darüber auf, dass wir den Hund den Berg hochtreiben würden, dass dies Tierquälerei sei und wir dem Tier kein Wasser gaben. – Naja der Hund war freiwillig da und Wasser wollte er nicht, denn wir haben versucht ihm etwas zu geben. Erst unten als wir einen Bach passierten, trank der Hund etwas. Auf dem Markt trennten sich dann unsere Wege und unser Gefährte zog von dannen.
Wir gingen indes in unserer Unterkunft duschen und kehrten anschließend in unseren Tapasladen ein. Da die Region für Milhoja berühmt war, kehrten wir anschließend noch in ein Café ein, um dieses leckere Dessert zu genießen.
Am nächsten Morgen starteten wir wieder früh, aber uns Frühstücksladen vom Vortag hatte noch geschlossen. Da wir aber einen Bus gebucht hatten, drängte die Zeit etwas und wir gingen in das nächste Café, was wir fanden. Nach dem Frühstück holten wir unsere Sachen und liefen zum Busbahnhof. Von hier fuhren wir direkt nach Bogota. Dort angekommen ging es mit einem Uber zu unserer Unterkunft im Stadtteil Candelaria.
Nachdem wir eingecheckt hatten, zogen wir noch ein wenig los, die Stadt zu erkunden. Erst ging es in ein Szene-Viertel, was aber völlig überfüllt war am Sonntagnachmittag. Dann liefen wir in Richtung Plaza Bolivar und holten uns auf dem Weg eine heiße Schokolade. Es ging vorbei an den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt, wobei wir auf dem Weg ganz viele Marktstände passierten. Ich holte mir spontan ein Basecap für 4 €, da ich eine Mütze als Sonnenschutz schon öfters vermisst hatte.
Irgendwann ging es in Richtung Unterkunft, wobei wir unterwegs zum Abendessen stoppten. Insgesamt hat uns Bogota nicht vom Hocker gehauen, da zumindest der Stadtteil nicht super sicher und einladend wirkte. Wir waren auch nicht auf dem Monserrate, da uns die Zeit fehlte. Vielleicht kommen wir noch einmal nach Bogota und wenn nicht, ist es auch nicht so schlimm.
…..up next El Retiro….