Costa Rica – La Pura Vida – das reine Leben – so lautet das Motto der Ticos und Ticas. Für uns bedeutet Costa Rica als Reiseziel – unser erstes Lateinamerikanisches Land. Außerdem erhofften wir uns viele neue Tiere zu sehen. Ob es uns auch gelang bei unserem ersten Stopp Wildlife in Boca Tapada zu sehen, lest selbst.
In unserem Übereifer einmal wieder günstige Flüge gefunden zu haben – und das auch noch ab Hannover, mit ziemlich perfekten Reisedaten, denn es lagen 3 Feiertage innerhalb des Urlaubs – buchten wir diese. Erst danach fanden wir heraus, das Ostern bzw. die Semana Santa das bedeutendste Ereignis des Jahres war. Die Ticos haben Urlaub und verreisen selber – vor allem ans Meer. Laut Recherche sollte dies überfüllte Straßen, Busse, Unterkünfte und viele geschlossene Restaurants, Geschäfte etc. bedeuten. Aus diesem Grund buchten wir uns eine Unterkunft komplett über die Feiertage in Boca Tapada – also weit ab vom Meer. Und auch wenn ich mir sicher war, dass wir da schon irgendwie mit dem Bus hinkommen würden, fanden wir letztendlich doch noch ein gutes Mietwagenangebot und buchten uns dieses.
Für uns ging es am Dienstagabend nach der Arbeit mit dem Zug nach Hannover zum Flughafen. Schon am Bahnhof bekamen wir eine Mail, dass sich unsere Flugdaten geändert hatten. Aus Hannover-Amsterdam-Panama City-San Jose wurde Hannover-Paris-San Jose. Wir flogen etwas später los und kamen früher an – also alles nicht weiter tragisch – außer das wir unser vorgebuchtes Essen streichen konnten.
Nach einer ziemlich schlaflosen Nacht und dem Check In bekamen wir die nächste Mail – uns wurde von KLM als Ausgleich für den geänderten Flug 300€ bzw. 400€ als KLM Gutschein angeboten – pro Person. Ich glaub, wir haben die Mail zehn Mal gelesen bis wir verstanden, dass wir für den kürzeren Flug – mit einem Stopp weniger, jetzt auch noch mehr als die Hälfte des Flugpreises erstattet bekommen sollten. Das nenn ich mal einen guten Start in den Urlaub.
Unser Flug nach Paris verging im Nu. In Paris mussten wir ein wenig Zeit mit Kaffee trinken und Croissant essen tot schlagen, bis es dann in den Flieger nach San Jose ging. Hier hatten wir sogar „bessere“Plätze in der ersten Reihe bekommen – außer mehr Beinfreiheit – sind die Plätze durch die Tische in den Seiten gefühlt aber noch enger und unbequemer. Aber irgendwie schaffte ich es doch zu schlafen.
In San Jose angekommen, ging es zügig durch die Immigration – mein neuer Reisepass bekam endlich seinen ersten Stempel. Während wir auf unsere Rucksäcke warteten, wollten wir uns schon eine Sim Karte organisieren, nur leider hatte Kölbi – der größe Anbieter in Costa Rica – technische Probleme und konnte keine neuen Kunde registrieren. Aber wenigstens konnten wir uns hier schon einmal mit ausreichend Cash eindecken. Dann ging es zu unserem Mietwagenverleiher und nach ein wenig Warterei – und ohne das uns versucht wurde irgendeine Versicherung aufzuschwatzen – hatten wir unser Auto. Von hier ging es in nicht mal 10 Minuten zu unserer Air BnB Unterkunft in Alajuela. Hier wurden wir direkt empfangen und Dank Google Translate lief die Kommunikation trotz Sprachbarriere problemlos. Und so endete unser Tag auch schon.
Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück los. Zuerst ging es einkaufen und dann war da ja noch das Problem mit der Simkarte. Wir fuhren extra in ein Shopping Center zu einem Kölbi Laden – leider blieb der am heutigen Tag geschlossen. Also kauften wir uns in einem kleinen Supermarkt eine Simkarte von Kölbi – leider konnte uns der Mitarbeiter diese nicht einrichten.
Somit ging es erst mal weiter für uns. Wir fuhren durch unzählige Kurven vorbei am La Paz Wasserfall über Pital nach Boca Tapada. Dank Google hatten wir auf einem Zwischenstück ein wenig nicht viel befahrene Gravel Road vor uns, denn gerade auf dem ersten Stück kam man nur sehr langsam voran. Das letzte Stück von Pital nach Boca Tapada führte an Ananas Plantagen vorbei und auch hier endete die asphaltierte Straßen irgendwann. Aber es war keine wirklich schlimme Gravel Road. Pünktlich um 14Uhr kamen wir in unserer Unterkunft der Boca Tapada Lodge an. Hier wurden wir vom Besitzer begrüßt, der uns erst mal viel über die Gegend erzählte. Dann führte er uns zu unserem Bungalow mit riesiger Fensterfront, Balkon mit Hammock und Blick auf den Fluss. Dazu kam noch das offene Badezimmer.
Wir liefen anschließend einmal ins Dorf um festzustellen, dass hier wirklich nicht viel los ist und wir wohl in der Unterkunft essen müssten, was wir somit auch am Abend taten. Bei diesem wurde auch unser Simkarten Problem gelöst – unsere Kölbi Sim konnte aus irgendeinem Grund über Ostern nicht registriert werden und so besorgten sie uns eine Claro Simkarte, die in der Region eh den besseren Empfang hatte und anstelle, dass sie was kostete, war auch noch Guthaben drauf.
Am nächsten Morgen ging es für uns nach dem Frühstück zu einer Bootstour auf dem Rio San Carlos – der erste Versuch Wildlife in Boca Tapada zu sehen. Wir fuhren bis zu Grenze nach Nicaragua. Nachdem sich am Anfang das Wildlife etwas zurückhielt, sahen wir wenn auch nicht die Masse an Tieren, dafür aber sehr viele verschiedene. So warteten unsere ersten Brüllaffen in einem Baum auf uns. Dazu kamen noch Krokodile, unzählige Geier, Lizards und Fledermäuse.
Aber das wahre Highlight kam noch- ein Hellroter Ara – also so ein richtiger Papagei wie er im Buche steht – in freier Wildbahn – mir ist sowieso ein Rätsel wie man diese Tiere nur einsperren kann. Aber ein großer bunter Vogel ist ja nicht genug und so fanden wir in einem anderen Baum einen Goldkehltukan.
Zufrieden kehrten wir von unserer Bootstour zurück und genossen den Nachmittag auf dem Balkon. Hier und da schwirrte ein Kolibri vorbei, den wir vergeblich versuchten zu fotografieren. Auch im Badezimmer kam immer wieder ein Kolibri zu Besuch – btw der Hauptgrund warum ich diese Unterkunft buchen wollte. Nach einiger Zeit in der Hammock bemerkte ich einen Ast im Baum, wo der Kolibri immer wieder zurückflog bzw. die ganze Zeit saß – das machte das fotografieren doch erheblich leichter. Außerdem kam auch noch ein Regenbogentukan vorbei.
Nach dem Abendessen ging es für uns wieder zeitig schlafen, denn wie im Urlaub irgendwie üblich, stehen wir mit den ersten Sonnenstrahlen auf – btw wir hatten mal wieder keinen Jet Lag.
Nach dem Frühstück planten wir den 2.Versuch Wildlife in Boca Tapada zu sehen – bei einem Trekking. Wir fuhren zu einer Farm, von wo aus der Wanderweg startete. Es ging ewig einen Feldweg entlang und dann irgendwann in den Wald – kaum im Wald kamen wir auch schon an einem kleinen Bach an, in dem wir uns hätten abkühlen können. Wir waren ziemlich enttäuscht, da wir nicht ein Tier – außer den Kühen auf der Weide – gesehen hatten. Als Wiedergutmachung holte unser Guide uns 3 Bio-Ananas vom Feld und wir mussten final die Wanderung nicht zahlen.
Wieder im Bungalow machten wir uns über die erste Ananas her und was soll ich sagen – für mich eine der besten ever. Ich verbinde immer bestimmte Länder mit bestimmten Früchten – Mangos sind unweigerlich mit den Philippinen und Thailand verbunden. In Sri Lanka waren es die Kokosnuss und Papaya, in Indo Mangostane, Snakefruit und eben Costa Rica ab jetzt Ananas.
Den restlichen Tag verbrachten wir wieder auf unserem Balkon und hier fanden wir einmal mehr das wahre Wildlife in Boca Tapada. Mit einem Mal entdeckte ich einen riesigen Iguana fröhlich im Baum rumklettert und als ob das nicht genug Action war kamen wieder Tukane zu Besuch – dieses Mal Halsbandarassari.
Den letzten Tag verbrachten wir dann einfach komplett in der Hammock – Hörbuch hören und Kolibri beobachten, was braucht man mehr. Ab und an hörte man Brüllaffen am anderen Flussufer – man kann sie auf 4km Entfernung noch hören. Außerdem fand Marcel noch einmal ein Ara-Pärchen.
Für uns war es die letzte Nacht in Boca Tapada und so endete nach dem Frühstück ein wirklich gechillter Start in den Urlaub – bei dem unsere Erwartungen an das Wildlife in Boca Tapada vollends erfüllt wurden.
…..up next Rio Celeste…..