Die Immigration in Manila war schnell erledigt. Ich wurde zwar noch gefragt, wie lange ich vorhabe im Land zu bleiben, aber einen Nachweis musste ich nicht erbringen. Nachdem dann noch schnell das Gepäck eingesammelt war, musste ich erst einmal Kleidungsstücke loswerden. Ich war noch ganz vietnammäßig dick fett eingepackt und musste einige Lagen dringend ausziehen.
Anschließend besorgten wir uns noch ein paar Pesos und eine Simkarte und dann ging es auch schon auf die Suche nach einem Shuttlebus, denn wir mussten für unseren Weiterflug das Terminal wechseln. In Manila sind die einzelnen Terminals absolut unabhängig von einander und man muss sozusagen teilweise durch die „Stadt“ fahren um zum nächsten zu kommen. Hierfür gibt es mittlerweile einen kostenlosen Shuttlebus, so weit die Theorie.
In der Praxis gingen wir zu dem Ort, von wo der Bus abfahren sollte und wir stiegen in einen Bus ein, wo man uns sagte, dass dieser uns zum Terminal 3 bringen würde. Dieser Bus sah bloß nicht ganz so aus, wie der offizielle Shuttlebus. Deswegen ist es auch nicht weiter verwunderlich, als wir dann zur Kasse gebeten wurden und pro Person 50 Pesos (nicht ganz 1 €) zahlen sollten. Wir hatten aber nur 1000 Pesoscheine und der gute Herr einfach kein Wechselgeld und so bekamen wir unsere 1000 Pesos zurück und fuhren for free mit. Wir fuhren dann circa 15 Minuten bis wir irgendwo auf einer Straße rausgelassen wurden und man uns deutete, dass auf der anderen Seite das Terminal sein soll.
Das war es wohl auch, nur leider geht am Domestic Terminal mal gar nichts und einchecken war für uns auch noch nicht, denn unser Flug wurde gerescheduled und hatte jetzt eine Abflugzeit von 13.05 Uhr und es war gerade einmal 8 Uhr. Also gingen wir wieder raus aus dem Terminal und suchten uns um die Ecke einen Laden, wo wir frühstücken konnten, denn das war am Terminal unmöglich.
Anschließend ging es retour zum Terminal und wir setzten uns hin und warteten, wobei ich die Gunst nutzte und bei dem Lärm sogar schlief. Irgendwann gegen 11 Uhr stand unser Flug zum Check In bereit und wir konnten endlich unsere Rucksäcke loswerden und uns in den Security Bereich begeben. Hier gab es wenigstens eine ganze Reihe von Essensangeboten, aber ansonsten war es eben auch nur eine kleine Halle. Also setzten wir uns wieder und warteten.
Dann ging es los, dass so ziemlich jeder Flug eine immer größerer werdende Verspätung bekam, denn die Flugzeuge pendeln die ganze Zeit zwischen A und B und so summierte sich ihre Verspätung. Irgendwann gab es sogar Banana Bread und Wasser kostenlos für uns Wartende. Um kurz vor 16 Uhr kam dann tatsächlich unser Flugzeug wieder angeflogen und das Boarding begann.
So landeten wir in Cebu mit gut 3 Stunden Verspätung und es endete eine 24stündige Anreise. Dazu regnete es auch noch zu unserer großen Freude. In Cebu wurden wir dann von unserem Host abgeholt, denn wir hatten bei Air BnB gebucht.
Er bot uns an, dass er doch Pizza für uns ordern könne, damit wir bei dem Wetter nicht noch einmal raus müssten. Gesagt, getan und so suchten wir uns zwei Pizzen aus, die er für uns bestellte. Die Wartezeit nutzten wir dann für eine Dusche. Dann kam unsere Pizza auch und sie war gar nicht mal so übel. Aber kein Wunder, denn Fast Food ist in den Philippinen ganz groß, kommt halt von den Amis. Danach gingen wir in unser Zimmer und es war nur sehr schwer möglich die Augen offen zu halten und so schliefen wir sehr zeitig ein.
Am nächsten Tag wachten wir erst gegen 10 Uhr auf und da das Wetter immer noch nicht besser war, aßen wir das Instant Oatmeal, was wir auf dem Zimmer hatten. Dann packten wir schnell unser Zeug und unser Host fuhr uns zur Shopping Mall, von wo aus wir die Weiterreise angehen würden. Zuvor wurden aber noch einmal die ATM’s geplündert, denn auf kleineren Inseln kann die Geldversorgung schon mal eng werden.
An der Shopping Mall suchten wir uns ein V-Hire, was ein Minibus war. Dieser pendelte zwischen der Shopping Mall hier auf Lapu Lapu und einer in Cebu. Da wir mit unserem Gepäck die komplette letzte Reihe besetzten, sollten wir doppelt zahlen, was bei einem Preis von 25 Pesos auch okay war. So fuhren wir zur nächsten Shopping Mal und von dieser liefen wir dann noch einmal 20 Minuten zum Northern Bus Terminal. Hier fragten wir uns zu einem Bus durch der nach Maya fuhr und zu unserer Freude fuhr dieser in 10 Minuten ab.
Leider sammelte der Bus wirklich jeden ein und so hielt er gefühlt alle fünf Meter und es dauerte fünf Stunden bis wir an unserem Ziel, dem Hafen in Maya, ankamen. Es dämmerte schon und natürlich war das letzte public boat weg und so fuhren wir zu einem überteuerten Preis hinüber nach Malapascua. Damit uns die Umstellung von Vietnamwetter nicht so schwer fiel, fing es bei der Überfahrt auch noch richtig schön an zu regnen.
Da auf Malapascua auch noch gerade Ebbe herrschte, kam das Boot nicht dicht genug an den Strand ran und wir mussten mit unserem Gepäck durch’s Wasser – da ist man doch glatt froh keinen Koffer zu haben. Im Dunkeln ging dann die Unterkunftssuche los. Als wir in einer Unterkunft fragten und uns der Preis zu teuer war, brachte uns aber wer aus der Unterkunft zu einer anderen „Anlage“ in dritter Reide und hier fanden wir für 800 Pesos einen Schlafplatz und hatten praktischer Weise, ein günstiges Restaurant quasi um die Ecke, wo wir dann auch was essen gingen.
Über Nacht versuchten wir unsere Sachen trocken zu bekommen, denn mein Rucksack hatte auf der Überfahrt mehr Wasser abbekommen als mir lieb war. Am nächsten Morgen suchten wir uns eine andere Unterkunft. Diese sollte nach zweimaliger Nachfrage 1000 Pesos für zwei Nächte kosten. Also zogen wir um und anschließend ging es zum Strand.
Da Taifun Haiyan bzw Yolanda, wie er auf den Philippinen heißt, direkt über Malapascua fegte, sind auch 1,5 Jahre später einige Palmen recht karg bzw am Strand gibt es nur wenige. Trotzdem genossen wir es einmal baden zu gehen. Abends ging es dann noch zum Sonnenuntergang und in etwa das gleiche Programm spulten wir auch an unserem zweiten Tag auf Malapascua ab. Am Strand in der Sonne zu liegen war einfach herrlich nach einer Woche frieren in Vietnam.
Als es dann am Tag unserer Abreise ans Zahlen des Zimmers ging, sollten wir mit einem Mal den doppelten Preis zahlen, anscheinend haben wir aneinder vorbei geredet. Da wir aber unter diesem Umstand nie dort eingezogen wären weigerten wir uns. Erschwerend kam noch hinzu, dass sie unsere Laundry versaut hatten. Unsere Sachen waren teilweise nicht richtig getrocknet und stanken jetzt schrecklich.
Aber damit mussten wir erst einmal leben, denn die Reise ging weiter. In Malapascua gingen wir zum Strand und wurden auch schon angesprochen, ob wir nach Maya wollten. Zum normalen Preis für 80 Pesos sollten wir fahren. Da wieder Ebbe war musste uns erst ein Boot rausbringen, was noch einmal 20 Pesos kostete. Also ging es mit dem Boot zum Boot und dann nach Maya.
Dort kam direkt ein Ceres Bus angefahren und wir fuhren bis zu einer Straßenkreuzung im Nirgendwo mit. Hier stiegen wir aus und fuhren mit einem Tricycle zum Hafen um wieder auf eine Fähre zu steigen, die uns nach Bantayan brachte. Da wir so ziemlich die einzigen Westler auf dem Boot waren, stürmten am Hafen in Santa Fe circa 10 Tricycle Fahrer auf uns ein und nach langem hin und her stiegen wir bei einem auf, der uns Unterkünfte zeigte.
Am Ende stiegen wir in einer viel zu teuren Anlage, wie immer mit kalter Dusche, aber wenigstens Strandlage, ab. Wir waren einfach zu genervt uns noch mehr Unterkünfte zeigen zu lassen, die uns nicht gefielen. Wir gingen dann erst einmal beim Bäcker was essen, denn diese sind echt cheap cheap hier – 5 Pesos kostet meist so ein Gebäckteil.
Danach ging es baden, denn wenn ich schon so viel hier zahlen muss, will ich wenigstens die Strandlage ausnutzen. Da bei uns in der Anlage die Angehörigen der Besitzer lauthals Karaoke sangen, war für mich klar, dass wir hier keine zweite Nacht bleiben und so organisierten wir uns noch einen anderen Bungalow für die nächsten zwei Nächte. Dieser hatte eine bessere Lage, eine warme Dusche und war günstiger. Zum Abendessen gab es bei uns ein ganzen gegrilltes Hühnchen, denn in sowas sind die Philippinos ja ganz groß. Leider regnete es schon wieder einmal.
Am nächsten Morgen gab es dann halbwegs günstiges Frühstück, denn wir hatten uns Flakes und Milch aus dem Supermarkt besorgt, danach ging es im Sonnenschein die Unterkunft wechseln. Außerdem liehen wir noch ein Moped aus. Die Suche dauerte aber etwas länger, da es ein Problem war, dass wir zwei Helme wollten für die wir auch noch zahlen durften.
Unser Plan war es für heute die Insel zu umrunden und dieses Vorhaben starteten wir auch im Sonnenschein, aber schon vor Bantayan fing es an zu nieseln. Also zogen wir uns unsere Ponchos über und weiter ging es. Irgendwann regnete es aber so stark, dass wir am Straßenrand anhielten um uns mit vielen Philippinos wo unter zu stellen.
So viel zum Thema Trockenzeit und durch El Nino sei es angeblich dies Jahr noch trocknener auf den Philippinen, also wir haben davon nichts gemerkt. Weil der Regen einfach nicht Nachlassen wollte, fuhren wir irgendwann weiter und dabei wurde es dann tatsächlich auch mal wieder trocken, auch wenn es nicht aufklarte.
Am Wegesrand riefen uns vor allem die Kinder überall „Hallo“ zu und winkten, was schon fast Alltag für uns auf den Philippinen war. Nachdem wir von unserer Tour zurück waren, fing es natürlich wieder an zu regnen.
Am nächsten Morgen trauten wir unseren Augen kaum, die Sonne schien. Da wir das Moped noch bis Mittag hatten, versuchten wir den Paradise Beach zu finden. Zu erst ging es Richtung Bantayan, wo wir dann Richung Cave abbiegen mussten. Am Ende der Straße wieder rechts und dann musste man der Straße so lange folgen bis nach links ein etwas ausgefahrener Trampelpfad abging. Ich stieg besser vom Moped ab, da es so etwas seltener aufsetzte.
Irgendwann endete der Weg und wenn man über den Zaun kletterte kam man wirklich am Paradise Beach an. Ein wirklich schöner Strand, wenn auch etwas klein. Da wir aber das Moped abgeben mussten, fuhren wir recht bald zurück. Später sind wir dann zu Fuß zum Strand um die Ecke gegangen um zu baden, leider war die Sonne auch schon fast wieder dahin und so wunderte es auch wenig als es am Nachmittag wieder anfing zu regnen – man haben wir ein Glück mit dem Wetter hier auf den Philippinen. Innerhalb von einer Woche fünf mehr oder minder verregnete Tage.
…..up next Bohol…..