Kaum zurück in Chiang Mai und eingecheckt im Hug, ging es auch schon auf Motorradsuche. Wir liefen bestimmt 2 Stunden durch die Stadt bis wir einen Shop gefunden haben der noch Motorräder da hat, eine Versicherung dazu anbietet und das Motorrad über gute Reifen und Bremsen verfügt. Nach einer kleinen Probefahrt wurde der Vertrag abgeschlossen und ich hinterließ 5000 Baht als Kaution, weil ich meinen Reisepass nicht da lassen wollte. Den nächsten Morgen kann es also losgehen. Wir gehen noch lecker Frühstücken bei Angels und dann gehts auch schon los.
Tag 1: Chiang Mai – Pai 130Km
Ich habe mich entschieden den Loop gegen den Uhrzeigersinn zu fahren, um die sehr schlechte und gefährliche Straße nach Pai am Anfang zu fahren, auch weil es heute nicht nach Regen aussieht. Die ersten 30km aus Chiang Mai raus geht es über den Highway und dementsprechend gut voran. Danach ist es eine einzige Baustelle. Die „Straße“ ist größtenteils eine Staubwüste, mit Rollsplit und unzähligen Schlaglöchern. Nach langen und anstrengenden 5 Stunden Fahrt erreiche ich wohlbehalten Pai. Ich fahre zum Giant Guesthouse, wo ich letztes Jahr schon ein paar Tage war. Bambus Bungalow mit Matratze und Moskitonetz, mehr nicht. 150 baht pro Nacht. Abends laden mich noch zwei Israelis zum essen ein, was sie in der Küche des Guesthouses gekocht haben. Es gibt Shakshuka und dazu Toast. Sehr lecker.
Tag 2: Pai – Mae Hong Son 175Km
Am nächsten Morgen wache ich schon gegen 6 Uhr auf. Es ist kalt, total neblig und Frühstück würde ich um die Zeit nur im Supermarkt bekommen, also lege ich mich nochmal hin. Gegen 8 Uhr gehe ich dann Frühstücken und wenig später klart der Himmel auch schon auf, so dass ich bald starten kann. Heute geht es von Pai nach Mae Hong Son, der Stadt die dem Loop den Namen gibt.
Die Landschaft ist wunderschön und die Straße ist überwiegend in einem guten Zustand. Im Gegensatz zu gestern macht es heute Spaß zu fahren. Ich halte an mehreren Stellen um Fotos zu machen und besuche noch die Thom Lot Cave. Bootstour und Guide für 450 baht sind nicht gerade günstig, aber wenn man schonmal hier ist… Es war ganz nett, aber umgehauen hat es mich nicht. Mein T-Shirt durfte ich danach auch noch wechseln. Nein, nicht weil es in der Höhle eine derart hohe Luftfeuchtigkeit hat, dass man ohne sich zu bewegen schon nassgeschwitzt ist. Eine Fledermaus konnte besonders gut Zielen und traf mich am Oberarm.
Ich erreichte Mae Hong Son relativ spät und hatte schon Angst den Sonnenuntergang zu verpassen. Dafür fuhr ich zum Mae Hong Son Mountain Wat hoch. Die letzten Meter bin ich dann gerannt und andere Touristen die mich sahen und ihre Kameras schon im Anschlag hatten riefen mir zu das ich genau richtig zum Sonnenuntergang komme. Einige Fotos und etwas Smalltalk später ging ich dann im Dunkeln auf die Suche nach einer Unterkunft. Ich hatte mir vorher schon Johnnys Guesthouse rausgesucht und machte mich auf den Weg dorthin. Er hatte noch ein Zimmer frei für 150 Baht und ich checkte ein.
Von dort konnte ich direkt zum Nachtmarkt, der schön an einem See gelegen ist. Mit einem Chang vom 7 eleven ging es zurück zur Unterkunft. Dort gesellte ich mich zu dem Besitzer der Unterkunft und Khum einem thailändischer Tour guide. Wir quatschten ein paar Stunden und er gab mir auch noch ein paar Tipps für die weitere Tour. Er macht gerade mit einem deutschen Doktor eine off-road Tour mit dem Motorrad und hat in der Werkstatt, wo ich mein Motorrad gemietet habe gelernt und ein paar Jahre gearbeitet.
Tag 3: Mae Hong Son – Mae Chaem 210km
Am nächsten Morgen tanke ich das Motorrad auf und besorge mir was zu frühstücken für unterwegs. Heute sind die meisten Kilometer zu fahren und ich breche gegen 7.30 Uhr auf. Gegen 9 Uhr erreiche ich die Abbiegung zum Mexican Sunflower Hill und Mae Surin Waterfall. Ich stoppe dort an einer überdachten Bank und frühstücke erst einmal. Es halten hier auch ein paar Thais die auf dem Weg zu den Reisfeldern sind und man quatscht ein bisschen.
Gestärkt geht es nun weiter und nach 10km sieht man die ersten Felder mit Blumen. Es ist eine wunderschöne Landschaft. Man fährt und sieht links und rechts nur die vollen Felder mit Sonnenblumen. Ich halte an einem kleinen Stand und zahle 5 Baht, um durch die Felder gehen zu können und mache ein paar Fotos. Auf den nächsten Kilometern halte ich noch etliche male um Fotos zu machen und setze dann meinen Weg zum Wasserfall fort. Der Weg ist eher unspektakulär, genauso wie der Wasserfall. Etwas enttäuscht mache ich mich nun weiter auf den Weg nach Mae Chaem, dem letzten Übernachtungshalt vor Chiang Mai.
In Mae Chaem angekommen suchte ich mir noch schnell eine Unterkunft. Ich fand direkt an der Hauptstraße in einem Hinterhof gelegen ein schönes Guesthouse für 300 Baht inkl. Frühstück und eigenem Bad. In Mae Chaem gibt es nichts interessantes zu sehen, also ging es nur noch was essen und früh ins Bett.
Tag 4: Mae Chaem – Chiang Mai 165Km
Es geht zum Doi Inthanon, dem höchsten Berg Thailands und von dort zurück nach Chiang Mai. Um 7 Uhr mache ich mich auf den Weg, ich will vor den ganzen Reisebussen mit Asiaten dort ankommen.
Lange Hose und Pullover habe ich an, aber ein Schal und Handschuhe wären noch ganz schön gewesen. Es klart zwar langsam auf, aber die Straße verläuft größtenteils im Schatten und jenseits der 2000 Meter ist es einfach nur noch schweinekalt beim Fahren!
Gegen 9 Uhr erreiche ich den Peak und mache das obligatorische Foto am höchsten Punkt Thailands. Ich schaue mich noch ein wenig um, aber mehr gibt es hier oben für mich nicht zu sehen. Nun geht es wieder bergab und ich habe noch ein paar Stopps vor mir, die ich auf dem Hinweg erstmal links liegen gelassen habe. Als erstes fahre ich zu einer Sternwarte.
Dort angekommen begegnet mir eine Schulklasse und alle gucken mich groß an. Es scheinen nicht viele Farangs den Weg hierhin zu finden und sich dafür zu interessieren, zumal es in keinem Reiseführer steht. Ich werde von den Schülern mit Fragen gelöchert, welche jedoch meist durch den Lehrer übersetzt werden müssen, da die meisten kaum Englisch sprechen können. Auf die Frage wo ich herkomme antworte ich nur mit einem Fingerzeig auf das Bayern München Trikot des einen Jungen. War jetzt natürlich ein wenig geflunkert, aber sorgte für ein paar Lacher und der Lehrer erzählte auf einmal über Karl Heinz Rummenigge :) Es wurden noch ein paar Fotos gemacht und dann ging es weiter zu den King and Queen Pagodas. Die beiden Chedis wurden zu Ehren des 60. Geburtstags des Königs und der Königin erbaut.
Es zog sich immer mehr zu, also beeilte ich mich ein wenig, da ich noch einen weiteren Stop auf dem Rückweg eingeplant hatte. Aber es half nichts, ich kam in einen Schauer.
Bei einem Obstverkäufer konnte ich mich erstmal unterstellen. Trotz Raincape war ich völlig durchnässt. Als es nach 15 Minuten nicht so aussah das es bald aufhören würde beschloss ich im Regen weiter zu fahren. Ich hatte Glück und schon einen Kilometer weiter war nichts mehr von Regen zu sehen. Durch den nun warmen Fahrtwind war ich innerhalb von 30 Minuten wieder völlig trocken und erreichte den letzten Stop, den Wachirathan Wasserfall.
Endlich mal wieder ein lohnenswerter Wasserfall, man ist halt schon ein wenig verwöhnt :) Es folgen noch 20km Fahrt durch den Nationalpark, eh es wieder auf den Highway nach Chiang Mai geht. Dort komme ich um 14 Uhr und nach 680 gefahrenen Kilometern wohlbehalten an.
…..up next Chiang Mai…..
Hab mich schon gewundert warum du auf keinem Foto bist!!!;-)Hast ja geschrieben dass Marcel alleine fährt!! (Kurzzeitgedächtnis!) ;-)
Hallo Franzi:-) Hut ab dass Du Dich auf ein “Motorrad“ gewagt hast!Fotos sind wieder wunderschön!glg aus Kundl
Na wenn ich es mal getan hätte. Marcel war da ganz allein unterwegs und hat mich einfach zurückgelassen ;)