Am Montagmorgen standen wir um kurz vor 4 Uhr auf und unsere Hostin bestand darauf, uns persönlich zum Flughafen zu fahren. Unser Flug nach Oaxaca war recht unspektakulär, außer dass der Flieger den wohl geringsten Sitzabstand ever hatte.
In Oaxaca am Flughafen organisierten wir uns ein Collectivo Taxi zu unserer Unterkunft. Dort konnten wir so früh am Morgen zumindest unser Gepäck abstellen. Nur mit den kleinen Rucksäcken ging es dann zu einem Café in der Nähe, wo es erst einmal Frühstück gab. Das Café lag in einem der wohl schönsten Stadtteile von Oaxaca und so liefen wir nach dem Frühstück durch die Gassen von Xochimilco. Die Straßen waren alle bunt geschmückt und hinzukamen die sagenhaften Murals an fast jeder Hauswand. Irgendwann ging es dann in unser Zimmer, wo wir erst einmal Siesta machten.
Dia de los Muertos – Tag der Toten – kurz erklärt
Die Bräuche zum Tag der Toten gehen auf die Ureinwohner Mexikos – die Azteken, Mayas, Totonacas – zurück. Der Tod wird in Mexiko als etwas Fröhliches wahrgenommen, da ein neuer Abschnitt beginnt.
Am Dia de Innocentes, dem 01. Nov. ab Mitternacht kommen die Seelen der verstorbenen Kinder (Angelitos) und Verunglückten für 24 Stunden nach Hause, in der folgenden Nacht am Dia de los Muertos, dem 02. Nov. folgen die restlichen Toten.
Papel Picado – die Girlanden – stehen für den Wind und die Zerbrechlichkeit des Lebens – das Rauschen, wenn der Wind durch die Girlanden geht – einmalig
Cempasúchil – die orangenen Blumen – Studentenblumen – mit den Blumen sind die Gräber, Häuser und Altäre geschmückt – der Duft der Blumen leitet die Geister, damit sie den Weg nach Hause finden.
Ofrendas – die Altäre – Sie heißen die Toten willkommen und sind mit den Gaben bestückt, die die Verstorbenen gerne mochten, wie liebste Getränke, Spielzeuge, Süßigkeiten, Zigaretten etc. Zudem findet sich auf dem Altar ein Bild des Toten.
Calavera Catrina – die Catrina – geht auf den Künstler Diego Rivera Posada zurück, wobei dieser damals die Reichen und Snobs ärgern wollte, da er sagte, nach dem Tod sind alle gleich – heutzutage tragen die Menschen gerne auffällige Kostüme und lassen sich ihr Gesicht als Totenschädel – in Anlehnung an die Catrina – schminken
Calacas – die Skelette – zeigen zum einen die Vergänglichkeit des Lebens – bewirken zum anderen, dass sich die Toten Wohl und Willkommen fühlen, denn die Skelette sind fröhlich und bunt dargestellt und keinesfalls gruselig. Manchmal befinden sich auch Hunde neben den Skeletten. Diese erleichtern den frisch Verstorbenen den Übergang in das Reich der Toten.
Tapetes de Arena – die Sandbilder – früher wurden die Sandbilder in den Häusern der Verstorbenen angelegt und neun Tage wurde jeden Abend an diesen gebetet und dem Toten gedacht, bevor der Sand zusammengefegt und auf dem Grab verstreut wurde. Heute findet man kunstvolle Sandbilder auf einigen Plätzen in der Stadt.
Pan de Muertos – Brot der Toten – süßes Brot, welches mit Totenschädeln, Kreuzen und Anissamen verziert wird. Findet man oft auf den Altären und wurde wahrscheinlich aus den christlichen Bräuchen übernommen
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Abends zogen wir dann in die Stadt. Zuerst ging es zur Santo Domingo de Guzmán. Anschließend liefen wir einmal zum Zocalo und von dort weiter in den Stadtteil Jalatlaco. Hier gönnten wir uns ein wenig Streetfood. Es gab unter anderem Tamales, ein im Bananenblatt gegartes Gericht. Nachdem wir gestärkt waren, liefen wir noch durch ein paar Gassen und schauten uns die Altäre an, bevor für uns der Tag endete.
Am nächsten Morgen liefen wir zum Frühstück zum Mercado Sánchez Pascuas. Hier gab es eine traditionelle heiße Schokolade mit Pan de Muertos. Danach liefen wir noch zu einem Café, aber den größten Teil des Tages verbrachten wir mit arbeiten. Abends zogen wir wieder los nach Jalatlaco. Zu unserer Überraschung war Pascal wieder in der Stadt und wir schauten uns mit ihm die Parade, die hier stattfand an. Im Anschluss trennten sich unsere Wege und wir liefen in die Innenstadt. Auf dem Weg fanden wir die nächste Parade und hier liefen dieses Mal geschminkte Catrinas mit und es war alles etwas geordneter als in Jalatlaco. Angekommen am Zocalo, waren hier in der Gegend die meisten Veranstaltungen schon beendet, sodass wir wieder heim liefen.
Auch der nächste Tag begann wieder mit einem Frühstück auf dem Markt. Danach liefen wir noch über den Friedhof bei uns in der Nähe, da die Gräber zu dieser Zeit auch geschmückt werden und die Familien teilweise auf den Friedhöfen zusammen essen und feiern.
Am Nachmittag fiel bei uns in der Unterkunft das Internet aus, sodass wir in ein Café gingen. Dort planten wir unsere Zeit nach Oaxaca und buchten uns Unterkünfte und Transport, denn wir hatten festgestellt, dass gute bezahlbare Unterkünfte in Mexiko rar sind und man so etwas vorausplanen musste. Am Abend ging es für uns erst einmal in die Innenstadt. Wir gönnten uns Burger und frische Pommes und Chips.
Unser nächster Stopp war der Plaza de la Danza. Hier gab es traditionelle Sandgemälde zu bewundern. Wir wollten gerade wieder aufbrechen, als wir feststellten, dass der Platz immer voller wurde, also warteten wir. Um 20 Uhr fand dann eine Drohnen-Lasershow statt, die wirklich schön gemacht war.
Als wir anschließend wieder Richtung Zocalo liefen, trafen wir Pascal mit seinen anderen Mitbewohnern. Zusammen liefen wir in eine Pulqueria. Pulque wird genauso wie Mezcal und Tequila aus der Agave hergestellt und in etwa mit Federweißer zu vergleichen. Wir teilten uns zu acht zwei Flaschen und liefen dann weiter zu einem Hinterhof, in dem gerade auf traditionelle Weise Musik gespielt und dazu gesungen wurde. Irgendwann nach Mitternacht ging es dann für uns nach Hause.
Am nächsten Morgen gingen wir bei uns direkt um die Ecke zum Frühstück essen. Hier wurden die Tortillas frisch hergestellt und gefüllt und waren superlecker. Danach mussten wir schon auschecken und fuhren mit einem Didi Taxi zu unserer nächsten Unterkunft im Süden der Innenstadt. Nach einem Zwischenstopp im Café konnten wir auch hier einchecken. Außer dass es laut von den Autos war und wir nachts im Bad einen Mitbewohner hatten, war das Zimmer echt schön.
Die Tage in der Unterkunft ließen wir recht ruhig angehen. Wir arbeiteten, gingen abends immer in dem gleichen Restaurant ein Menu del Dia essen. Für 80 Pesos, also 4 € bekamen wir Suppe, Hauptgang und Getränk. Mittendrin trafen wir uns noch ein letztes Mal mit Pascal in einem Café. Für uns hieß es jetzt wirklich Abschied nehmen, da er in wenigen Tagen von Mexico City aus heimflog. Außerdem besuchten wir noch die großen Märkte in der Stadt und aßen dort ein Tlayuda, sozusagen ein krosser Tortilla als Pizza belegt – wobei die Tomatensoße durch Bohnenpaste ersetzt wird.
…..up next Oaxaca….
Hallo Franzi, sehr interessant. Bin in Gedanken bei euch.
LG Sigrid
Hallo, ich freu mich immer sehr über deine Kommentare.
LG Franzi