Bad News
Zurück in der Werkstatt erfuhren wir, dass wir mit unserer Einschätzung, dass nur die Servolenkung ausgefallen sei, ganz richtig lagen. Leider hatte aber der Keilriemen ein weiteres Teil in Mitleidenschaft gezogen. Da sie dieses aber nicht auf Lager hatten, versuchten sie in der Umgebung eines zu bekommen – bislang erfolglos. Sie vertrösteten uns noch einmal um eine weitere Stunde. Wir fuhren zum Strand und telefonierten dort mit Kylie. Sie wusste auch keine schnelle Lösung, denn die einzige Möglichkeit war bis lang, dass sie selber das Teil oder aber einen Ersatz-Camper von Christchurch nach Nelson schafften, was für uns bedeuten würde, dass wir Minimum noch 24 Stunden in Nelson fest saßen.
Wir überlegte selber noch einmal und schlugen dann vor, dass Kylie den anderen Camper nach Westport bringen könnte und wir mit Snoogs auch dorthin fahren. Dann würden wir die Camper tauschen und sie könnten Snoogs entweder vor Ort reparieren lassen oder ohne Servolenkung nach Christchurch fahren. Kylie stimmte unserem Vorschlag zu. Also fuhren wir zur Werkstatt und schnappten uns Snoogs. Dann ging es zum Flughafen den Mietwagen wegbringen. Während Marcel das erledigte, packte ich schon unser Zeug zusammen und säuberte Snoogs ein wenig. Dann ging unsere Fahrt nach Westport los.
Good Bye Snoogs – we’ll miss you!!!
Wir kamen gegen 18Uhr in Westport an und fanden auch noch einen Platz auf dem free Site am Strand. Hier wurde eine Woche zuvor eine Toilette errichtet, somit perfekt für uns. Kylie war mit ihrem Mann Dan auf dem Weg zu uns. Da sie aber unterwegs jemandem mit einem platten Reifen halfen, verspäteten sie sich etwas. Somit kochten wir uns noch Abendessen und gingen anschließend zum Sonnenuntergang schauen an den Strand. Gegen halb 10 kamen sie an. Wir packten schnell das Zeug von Snoogs in den neuen Camper. Da es sich diesmal um einen Camper mit Schaltung handelte, der auch noch Benzin tankte, musste Kylie uns noch die ein zwei kleinen Unterschiede erklären. Außerdem erließ sie uns noch eine weitere Tagesrate und bezahlte den Mietwagen komplett, womit unsere Mehrausgaben für den Sprit gedeckt waren. Die zwei fuhren noch in der gleichen Nacht zurück nach Christchurch. Wir hingegen machten noch ein paar Fotos von der Milchstraße, bevor es ins Bett ging.
The end of the road – Karamea Highway
Am nächsten Tag fuhren wir von Westport aus in Richtung Norden den Karamea Highway entlang. Hier endet die geteerte Straße in Karamea. Wir wollten jedoch weiter zum Oparara Basin. Angeblich sei die Straße nicht Camper-tauglich, aber wir wollten trotzdem unser Glück versuchen. Nach einigen Metern auf der Gravel Road kam eine Höhenmessung. Hier kamen nur Fahrzeuge mit einer Höhe unter 2.80m durch. Mit Snoogs hätten wir an dieser Stelle drehen dürfen, denn der war 3.20m hoch. Unser neuer Camper hingegen etwa 2.80m. Also stieg ich aus und schaute, ob alles passt, während Marcel weiterfuhr. Nachdem wir hier durch waren, ging es eine relativ enge und kurvige Schotterpiste entlang. Die Spurrillen waren zum Teil wirklich etwas heftig, aber wir kamen problemlos im Oparara Basin an.
Arches over Arches
Für uns ging es zuerst zum Moria Gate Arch. Hier kletterten wir erst einmal in die Höhle, so dass wir unter den Felsbogen kamen. Anschließend liefen wir zu einem Viewpoint, von wo man den Felsbogen von außen sieht. Dann entschlossen wir uns nicht den gleichen Weg zurück zu gehen und kamen so erst nach 2 Stunden wieder am Auto an.
Nach einem kurzen Boxenstopp ging es für uns direkt weiter zum Oparara Arch, welches der größte natürliche Felsbogen auf der Südhalbkugel der Erde ist. Es war gar nicht so einfach den auf ein Foto zu bannen. Von hier ging es dann zurück zum Camper.
Empty
Als Marcel versuchte den Camper aufzuschließen, öffnete sich immer nur seine Tür und nicht meine. Schnell merkten wir, dass wir das Licht angelassen hatten und so unsere Batterie leer war. Es gibt wohl kaum einen ungünstigeren Ort als diesen hier. Die wenigen Touris, die hier waren, würden wohl kein Starterkabel im Gepäck haben. Aber versuchen mussten wir es. Marcel zog los und fragte die Leute und hatte Glück, dass hier gerade ein Kiwi war, denn der hatte ein Starterkabel dabei. Er versprach uns gleich nachdem er aufgegessen hatte, zu uns zu kommen und uns zu helfen. Kurze Zeit später waren wir wieder unterwegs und kamen problemlos am Karamea Highway an. Aufgrund des Zwischenfalls, entschlossen wir uns doch besser einen Campsite mit Strom für die Nacht zu suchen. Den fanden wir im Seddonville Holiday Park für 25 $ die Nacht. Hier machten wir uns einen gemütlichen Nachmittag und Abend und genossen den Sonnenschein.
Lost Places
Am nächsten Morgen verschwand die Sonne schnell hinter Wolken und es nieselte auch immer wieder leicht. Wir fuhren zum Startpunkt des Charming Creek Walkways. Dies ist ein Wanderweg, der auf einer ehemaligen Bahnstrecke, die zu den Kohleminen der Gegend führte, entlang geht. Man läuft an einem Fluss entlang und passiert diverse Wasserfälle. Der Wanderweg war einmal etwas anderes. Da er zur Abwechslung gar nicht anstrengend war und eben diesen Lost Places Charakter hatte. Das Schöne war, dass je weiter wir uns vom Meer entfernten um so schöner wurde das Wetter. Wir liefen bis zur Upper Ngakawau Gorge und drehten dort wieder um.
Blowingholes
Als wir wieder am Camper ankamen, kam auch schon wieder der Nieselregen auf. Also fuhren wir weiter nach Westport und stoppten am Cape Foulwind. Wir hatten Glück, denn zum einen schien wieder die Sonne und zum anderen hatten die ansässigen Seehunde gerade Junge bekommen. Nachdem wir ein paar Fotos machten, ging es weiter zu den Pancake Rocks.
Hier in der Gegend war die Straße einmal wieder stark vom letzten Zyklon in Mitleidenschaft gezogen worden. Bis dato war ich immer bei herrlichem Sonnenschein und Ebbe an den Pancake Rocks. Diesmal zum ersten Mal bei rauer See und Flut. So konnte ich zum ersten mal die Blowholes in ihrer vollen Pracht bewundern. Leider fing es nach kurzer Zeit hier so richtig an zu regnen und so flüchteten wir wieder schnell in den Camper.
Ab jetzt sollte der Regen auch gar nicht mehr aufhören und so fuhren wir einfach nur bis zu unserem kostenlosen Campingplatz am Lake Brunner. Am nächsten Morgen zeigte dieser sich dann von seiner trockenen und schönsten Seite.
…..up next Arthur’s Pass…..