Nachdem wir in Sintra noch lecker in unserer Unterkunft gefrühstückt hatten, ging unser Roadtrip durch Portugal erst richtig los. Erster Stopp Praia do Magoito – ein richtig schöner langer Sandstrand, an dem kaum wer war. Nur leider war es noch etwas kühl und der Wind wehte doch ordentlich vom Atlantik. Nachdem wir dann einige weitere Strände passierten, landeten wir am Praia de Ursa. Wir planten runter zum Strand zu wandern. Nach wenigen Metern auf dem recht schmalen Pfad scherzten Marcel und ich rum, dass ich ja vorgehe, damit mich etwaige Schlangen beißen könnten. Nicht mal eine Minute später, meinte ich nur „Schlange!“ und Marcel brauchte einen Moment bis er merkte, dass ich es ernst meinte und vor uns wirklich eine Schlange auf dem Weg lag, die aber dann direkt floh. Da wir uns jetzt aber etwas unwohl fühlten, gingen wir zurück und suchten uns einen anderen Weg den wir gehen konnten. Als wir dann eine Weile gewandert waren, entschlossen wir uns doch nicht runter zum Strand zu gehen, da es sonst zeitlich etwas knapp werden würde. Also ging es zurück, noch ein paar Fotos am Cabo da Roca machen und fanden einen Markt bei dem wir erst einmal Pastel de Nata, Obst, frisches Brot und Käse kauften. Das ganze wurde dann am Praia de Cresmina verspeist, bevor wir weiter an der Küste entlang Richtung Lissabon fuhren. Über die Ponte 25 de Abirl ging es weiter Richtung Süden. Wir stoppten noch am schönen Farol do Cabo Espichel bevor wir dann an unserer Air BnB Unterkunft in Setubal ankamen. Hier gingen wir dann abends wieder Tapas essen, die leider nicht so gut waren wie die in Sintra. Überraschender Weise war aber Setubal eine gar nicht mal so unansehnliche Stadt. Am nächsten Morgen kehrten wir bei einem Bäcker zum Frühstück ein und fuhren dann in den nahegelegenen Parque Natural da Arrabida. Irgendwie waren die Strände hier bei weitem nicht so schön, wie die, die wir schon gesehen hatten. Also hielten wir uns gar nicht lange auf und fuhren weiter. Wir umkreisten auf einer überdimensionierten Straße Sienes, stoppten in Vila Nova de Milfontes zum Essen und dann noch am Praia de Odeceixe. Unser Nachtlager schlugen wir in Aljezur auf. Hier herrschte aber aufgrund der Nebensaison noch Totenstille.
Von hier fuhren wir direkt zum Cabo de Sao Vicente, dem wohl windigsten Punkt Portugals. Es ist der südwestlichste Punkt des europäischen Festlandes und hier gibt es auch die letzte Bratwurst vor Nordamerika – die rein zufällig heute Saisoneröffnung hatten. Frisch gestärkt ging es dann nach Lagos und glücklicher Weise schien hier die Sonne von einem ziemlich wolkenlosen Himmel. Da es noch früh am Tag war, steuerten wir zuerst die Strände an und kletterten fröhlich auf den Felsen herum. Nachdem wir das ausgiebig ausgekostet hatten, checkten wir in unserem B&B ein und entschlossen uns dann erstmal im Waschsalon die Zeit um die Ohren zu schlagen, denn so lang man keine Waschmaschine hat, muss man auf eine warten. Als unsere dann lief, schlenderten wir noch durch die Stadt. Abends suchten wir dann per Tripadvisor war schönes zum Essen und mal wieder das leidige Off Season Problem, dass die halben Restaurants geschlossen hatten und so landeten wir final bei einem durchaus guten Inder. Am nächsten Tag fuhren wir zum Nationalpark Ria Formosa, denn hier sollte es angebliche Flamingos geben. Den Weg dorthin fuhren wir auf der Autobahn und da man gefühlt alle 5 Meter zur Kasse gebeten wurde, waren das dann auch unsere letzten Autobahnkilometer. Im Nationalpark fanden wir dann leider keine Flamingos und auch sonst war nicht all zu viel Getier vor Ort. Wir fuhren dann noch weiter bis Cacela Velha. Da es hier dann aber leicht zu regnen begann, traten wir den Rückweg durch das absolut sehenswerte Hinterland an.
Da das Wetter für die nächsten Tage in Portugal nicht das beste sein sollte und wir das Gefühl hatten „Alles“ an der Algarve gesehen zu haben, entschlossen wir uns am nächsten Tag uns in den Norden Portugals vorzuwagen. Nachdem wir die Obstplantagen der Algarve passiert hatten, legten wir den ersten kurzen Zwischenstopp in Mertola ein. Weiter ging es Richtung Evora. Wobei die Landschaft hier von Korkeichen und bunt blühenden Wiesen geprägt war. In Evora besuchten wir die Capela dos Ossos – eine Kapelle nur aus menschlichen Knochen. Dann ging es noch zum Templo Romano und zur Cathedral von Evora. Kurz bevor der Regen begann, machten wir uns wieder auf den Weg . Wir passierten den wahrscheinlich geografischen Mittelpunkt Portugals bei 4°C Außentemperatur, wobei wir einige Tage zuvor noch 26°C hatten und erreichten bei Regen und Dunkelheit Coimbra. Am nächsten Tag liefen wir noch ein wenig durch die Universitätsstadt bevor wir weiter nach Porto fuhren. Leider war der Teil der Strecke eine reine Aneinanderreihung von Dörfern und wir mussten mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 50km/h leben.
Am frühen Nachmittag kamen wir dann im kalten, aber wenigstens sonnigen Porto an. Von unserer Unterkunft liefen wir dann in die Stadt. Dann ging es über die Ponte Luis I hinüber nach Gaia und es gibt nur zwei Dinge die man in Gaia macht. Das eine ist, die Sicht auf Porto genießen und das andere Prtwein trinken, denn hier sind die ganzen Portwein Kellerein angesiedelt. Da ich im Internet irgendwo gelesen hatte, dass die Kellerei Quinta dos Corvos – eine von, ich glaub, 2 Kellerein, die nicht für den großen Export produzieren – sehr gut sein soll, suchten wir diese auf. Für 7€ p.P. sollten wir eine Führung bekommen und 4 verschiedene Ports (2 each) probieren können. Die Führung war für uns als Portwein-Newbies sehr informativ. Wir erfuhren das das rote Ports im Fass mit der Zeit immer heller werden und weiße immer dunkler und goldener. Dann ging es ans probieren. Der jüngste Portwein – ein 3 Jähriger Ruby schmeckte uns am wenigsten, da er noch eher den Rotwein-Charakter hatte. Der 7 Jährige White Port war richtig lecker und der 10 Jährige Tawny schmeckte uns auch richtig gut. Dann gab es noch einen LBV zum probieren, welcher uns aber nicht ganz so schmeckte. Um dann noch einmal einen Vergleich zu haben, probierten wir ein Glas einen 30Jährigen Tawnys und der war geschmacklich wirklich Top, aber der Aufpreis war es uns dann doch nicht Wert und wir nahmen 2 Flaschen von dem 10Jährigen Tawny mit, wodurch uns die 7€ für die Führung erlassen wurden. Im Anschluss liefen wir zu unserer Unterkunft und stoppten bei einem ganz nettes Tapas Laden. Der nächste Tag in Porto sollte ziemlich grau und zum Teil auch verregnet werden. Um 10 Uhr ging es aber erst einmal zu einer Free Walking Tour durch Porto, die durchaus gut war. Im Anschluss waren wir noch dazu eingeladen unseren Guide zum Francesinha-Essen zubegleiten. Dies ist ein Toast mit Ei, ganz viel Wurst und Fleisch mit Käse überbacken in einer speziellen Tomatensoße in der Pommes „ersoffen“ werden – so wild diese Mischung klingt, es schmeckte und macht satt, aber zum Glück waren wir so schlau und teilten uns ein Francesinha. Wir schlenderten noch ein wenig durch Porto und überquerten dann diesmal auf der oberen Ebene die Ponte Luis I. Dann ging es noch zum Viewpoint, bevor wir wieder runter zu den Portkellerein gingen. Diesmal kehrten wir bei Ramos Pinto ein, um mal einen Vergleich zu einem der größeren Herrsteller zu ziehen. Wir tranken diesmal einen White Port, einen Tawny und einen Vintage – alle durchweg lecker :-) Am nächsten Tag mussten wir den Rückweg nach Lissabon antreten. Da zu der Zeit keine Riesenwellen angesagt waren, taten wir dies auch ohne Zwischenstopp. Abends in Lissabon kehrten wir dann noch einmal in dem netten kleinen Tapas Restaurant vom zweiten Abend ein. Am nächsten Morgen gaben wir dan nur noch unser Auto frühmorgens ab und flogen zurück nach Deutschland.
Kosten kurz und kompakt:
Transport: Flüge: 175,96€, Mietwagen mit Benzin und Maut: 455,81€ macht zusammen 631,77€
Unterkünfte: 368,98€
Eintritte: 58,40€
Essen: 478,74 €
Souvenirs: 10,90€
In Summe ergibt das 1554,79€ also 59,80€ pro Person und Tag (+60€ für 2 Flaschen Port)
…..up next Andalucia…..