Unser nächster Stopp in Vietnam war Dalat und hier nutzte ich den free pick up unseres Hostels aus. Als ich noch im Bus saß, sah ich draußen schon jemanden ein Blatt mit meinem Namen drauf hochhalten. Kurz danach realisierte ich aber, dass der pick up per Motorrad erfolgen sollte…Jackpot für mich. Die Jungs schnappten sich im Nu unsere Backpacks und schnallten sie auf’s Motorrad. Sie erklärten uns, dass sie zu den easy Riders gehören und ich erklärte meinem Fahrer – Mr Jean, dass ich einen Mopedunfall hatte. Er meinte, mit ihm passiert nichts, denn er fährt langsam. Zu meinem Glück war auch noch gerade Schulschluß und dementsprechend die Straßen voll. Aber nach 5 Minuten kamen wir heil im Hostel an. Die Jungs trugen uns noch die Backpacks hoch und später wurden wir zum Willkommensdinner eingeladen wozu es – wie jeden Abend – free Beer gab.
Am nächsten Tag wollten wir uns die Stadt ansehen und fragten Jean, ob er wüsste wo der public bus abfuhr. Anstelle einer Antwort ging er ins Hostel und kam mit zwei Helmen und einem weiteren Fahrer wieder, schon wieder Motorrad fahren. Aber ich muss sagen, dass das große Bike von Jean doch echt bequem war und er auch echt sicher fuhr. Am Tempel angekommen, sagte er mir noch, wo der Bus abfuhr und was wir in dem Tempel alles sehen können. Wir folgten seinen Anweisungen und gingen zuerst in die Hölle, denn Vietnamesen glauben an die Hölle und nicht an den Himmel. Naja und das, was sich uns da bot, hätte ich nie in einem Tempel sondern eher in einem Gruselkabinett erwartet. Es fehlte echt nur, dass mal einer hinter einer Ecke hervorspringt. Nachdem wir aus der Hölle wieder empor geklettert sind, ging es noch den Rest anschauen. Im Anschluss probierten wir noch eine Art Crepes mit Gemüse und Ei. Nicht geplanter Weise mit Wachtelei – das schmeckte einfach nur widerlich – kaum zu glauben, dass sowas eine Delikatesse.
Dann ging es mit dem Bus Richtung Stadt und von da aus machten wir uns auf zur Seilbahn. Die wurde nur leider genau in dem Augenblick wegen Wartungarbeiten geschlossen als wir ankamen. Wir liefen zurück, holten uns Kuchen von einer Bäckerei und zogen später noch einmal los zum crazy House. Hier hat sich einer mal so richtig ausgelebt und einige verrückte Konstruktionen gezaubert. Pünktlich zum free Beer waren wir natürlich im Hostel. Bei der anschließenden Nahrungssuche machte uns nichts so recht an und deswegen sollte es Banh Mi werden. Aber den einzigen Stand den wir fanden, der hatte nur die komische Wurstvariante oder Xiu Mai und wir beschlossen dieses zu probieren. Das Banh Mi wurde mit einer Soße mit Hackfleisch und Zwiebel gefüllt und es schmeckte göttlich, weswegen wir uns direkt noch eines holten, was die Locals sehr amüsant fanden.
Am nächsten Tag stand für uns ein Motorradtrip auf dem Plan. Wir wurden erstmal komplett mit Protektoren ausgestattet bevor es los ging.
Während Marcel selber fuhr, saß ich bei einem easy Rider hinten auf. Leider war es nicht Jean sondern jemand den ich noch gar nicht kannte, Mr Ty. Sein Bike machte leider auch nicht so viel her wie das von Mr Jean. Er versprach mir aber direkt vorsichtig zu fahren. Also ging es los und wir hielten zuerst am Minority Village an und wurden fast dazu genötigt ein Foto von einer Schulklasse zu machen.
Dann ging es über eine Mushroom Farm zum Pongua Waterfall. Auf dem Weg dahin nahm dann aber mein Fahrer einmal einige Schlaglöcher voll mit und raste mir ein wenig zu doll. Eigentlich hatte ich mich auf den Wasserfall total gefreut, aber aufgrund der Trockenzeit und vor allem der Tatsache, dass ein neu errichteter Staudamm die Wassermenge reguliert, ist der Wasserfall nicht mehr so imposant. Wir kletterten zwar im Wasserfall rum, aber das Bedürfnis in ihm zu baden hatten wir nicht.
Danach ging es zum Mittagstopp. Wir suchten uns unser Essen aus einer Reihe von Töpfen aus. Das ganze hat nur zwei Fehler; erstens, man weiß nicht was es ist und zweitens es ist kalt. Es halt also nicht wirklich geschmeckt, aber mit dem dazugelieferten Reis satt gemacht. Im Anschluss fuhren wir zum zweiten Wasserfall. Hier am Elephant Fall hielten wohl nur die easy Rider Touren, weil die Touristenscharen aus dem Bussen wohl nie heil am Wasserfall ankommen würden. Man durfte nämlich ein wenig klettern und ab und an konnte man den Weg nur erahnen. Der Wasserfall sah so aus, als wenn der obere Rand komplett weggebrochen ist und die riesigen Brocken jetzt im Flusslauf liegen.
Nach einem Stopp bei einem Tempel und nem echt dicken Buddha, ging es zur Seidenfabrik. Man sah wieder den kompletten Weg vom Silk Worm zur Seide und die kleinen Raupen sind so süß, ich hätt die ewig auf meinem Finger rumkrabbeln lassen können.
Direk danach ging es zur Kaffeeplantage. Hier gab es Wieselkaffee und wenn wir schon mal da sind, wollten wir den auch probieren, denn so güstig kämen wir wohl nie im Leben mehr dran. Und auch hier gilt – kaum zu glauben, dass das eine Delikatesse ist und Leute dafür viel Geld ausgeben. Das Zeug schmeckt schrecklich und auch Zucker und Milch können das nicht mehr retten. Also wir bleiben da eher bei unserem leckeren Ca Phe Sua Da.
Unser letzter Stopp war ein Gewächshaus mit Blumen drin und hier dachte ich mir, dass ich für unseren Schlussteil mal die Actioncam raushole. Eigentlich wollte ich sie in die Hand nehmen, aber da bemerkten wir, dass auf Marcels Helm schon die Halterung dafür angebracht war und so filmten wir noch den Weg zurück in die Stadt. Am Abend wurden wir dann überraschender Weise noch einmal im Hostel zum Dinner eingeladen, bei dem das free Beer natürlich nicht fehlte.
Am nächsten Tag hieß es mal wieder Zeit totschlagen bis unser Bus fuhr. Auf uns wartete nämlich eine 17 h Busfahrt nach Hoi An.
…..up next Hoi An…..