So blue:

Es war höchste Zeit Wanaka zu verlassen, denn der Morgen begann wolkenverhangen und richtig windig. Außerdem stand die Wanderung zur Mueller Hut kurz bevor, was der einzige Fixpunkt bei unserer Routenplanung war. Unser Weg führte uns über den Lindis Pass, der bei weitem nicht so schön war wie die Crown Range Road. Vielleicht lag es an den Wolken. Kurz hinter dem Pass, konnten wir von der Straße aus die Clay Cliffs sehen. Wir beließen es auch bei einem Foto aus der Ferne, denn für einen Besuch hätten wir je 5$ zahlen müssen.

Irgendwann kamen wir dann am Lake Pukaki an. Der See ist einfach so abnormal blau… Während unserer Fahrt hatten wir auch die Wolken abgehangen und so wartete am Ende des Sees ein wolkenfreier Mt Cook auf uns.

Just hold on:

Kaum das wir das Ufer des Sees verlassen hatten, zog der Wind noch einmal so richtig an. In dem Moment fielen mir nur die Worte unserer Campervermieterin ein „If it‘s windy, just hold on.“ Das war wahres Krafttraining Snoogs bei den Windböen auf der richtigen Seite der Fahrbahn zu halten. Wir fuhren zum White Horse Hill Campsite und sicherten uns ein schönes Plätzchen für die Nacht.

Hooker Valley Track:

Nachdem wir uns auf dem Campsite registriert hatten, ging es auch schon wandern. Als erstes wartete der Hooker Valley Track auf uns. Der wohl beliebteste Wanderweg der Region. Der Weg geht eigentlich ziemlich gemütlich durch das Hooker Valley. Dabei überquert man insgesamt 3 Swingbridges und kommt am Ende am Hooker Lake an.

Theoretisch schaut man dabei die meiste Zeit auf den Mt. Cook. Leider hatte dieser mittlerweile ein paar Wolken gefunden. Auf dem Hooker Lake gab es auch Eisschollen und Marcel ging auch mit den Füßen direkt ins Wasser.

Unser Rückweg wurde langsam immer ungemütlicher, denn der Wind zog immer mehr an. Über die Hängebrücken wurde man teilweise vom Wind regelrecht rübergeschoben. Als wir dann am Camper ankamen, kochten wir uns Essen und dann sollte die wohl ungemütlichste Nacht folgen. Snoogs wackelte die ganze Nacht durch den Wind. Mittendrin schüttete es auch noch und die meisten Zelte auf dem Campingplatz hatten die Nacht nicht überlebt. Am Morgen kam dann aber relativ schnell die Sonne raus.

Weather forecast : Today – Wind gusts of 80-90km/h and wind chill of -12°C – Tomorrow – Even more worse

Eigentlich hatten wir die nächste Nacht auf der Mueller Hut gebucht, aber der Wetterbericht war nicht gerade berauschend. Da man aber vor der Wanderung zur Mueller Hut eh im iSite vorbeischauen sollte, wollten wir abwarten, was die sagen und dann entscheiden, ob wir losgehen oder nicht. Somit ging es nach dem Frühstück zum iSite und die Dame erklärte uns, dass es definitiv windig und kalt werden wird, aber es sei machbar und bis jetzt habe heute auch noch keiner einen Rückzug gemacht. Somit gingen wir auch….schließlich hatten wir uns extra für diesen Hike einen neuen Schlafsack gekauft.

Let‘s go hiking

Wir fuhren zurück zum Campsite und stellten uns diesmal auf den Dayvisitor Parkplatz. Dann packten wir unsere Sachen, was gar nicht so einfach war. Hier unten im Tal war es mittlerweile schön sonnig und warm und oben auf der Hütte sollten uns gefühlte Temperaturen von -12°C erwarten. Da half nur das Zwiebelprinzip. Ich startete mit hochgekrempelter Leggins und hochgekrempeltem langen Shirt und Marcel mit langem Shirt und kurzer Hose.

Die Wanderung zur Mueller Hut startete windgeschützt über viele viele Stufen immer den Berg hinauf. Leider kamen wir aber relativ schnell an die Baumgrenze und sobald kein schützender Busch oder Baum mehr da war, hatte man das Gefühl es weht einen vom Berg. Somit wurde der Rucksack leichter und wir zogen uns mehr an. Irgendwann waren die Stufen überstanden und wir kamen am Sealy Tarn – einem kleinen Teich an. Anschließend ging es über großen und kleines Geröll den Berg hinauf und es wurde kälter und kälter.

Irgendwann sind wir oben angekommen und jetzt ging es sozusagen nur noch „um die Ecke“ über Geröll auf die Mueller Hut zu.

Still not enough:

Auf der Mueller Hut wurden wir von den Wardens begrüßt. Sie erklärten uns alles kurz und wir suchten uns noch ein Bett aus. Da die Mueller Hut auf einem Plateau liegt, kann man von hier nur auf die umliegenden Gletscher schauen, von denen dann und wann eine Lawine abging. Also ging es direkt wieder los und wir erklommen den Mt Ollivier. Von hier konnte man sogar den Lake Pukaki sehen. Außerdem schwirrten drei Keas immer um uns herum. Während ich auf dem Weg hoch mir mehr oder minder meinen Weg die Steine hochkletternd suchte. Erkannte ich auf dem Rückweg, dass es eigentlich Wegmarkierungen gab, nämlich Steinhaufen.

Is it Snowing?

Irgendwann waren alle auf der Hut angekommen, welche meist übrigens ausgebucht ist, und es gab noch eine Sicherheitsunterweisung vom Warden. Danach ging das muntere Zeit totschlagen los. Wir aßen unser vorgekochtes Essen – wenn wir gewusst hätten, dass es hier oben ausreichend Töpfe gibt, hätten wir hier oben gekocht. Außerdem spielten wir Karten und unterhielten uns mit 2 Schweizerinnen. Nach und nach zogen wir uns immer mehr an, denn die Hütte war nicht beheizt und es wurde immer kälter. Irgendwann sahen wir dann, das sich Schneeflocken auf der Fensterbank sammelten. Jetzt wurde der Weg zur Toilette, die gegenüber in einer separaten Hütte war, zur Rutschpartie.

Nachdem wir so ziemlich alles an Klamotten anhatten was ging und uns immer noch kalt war, ging es ins Bett. Gefühlt dauerte es auch eine ganze Weile bis mir im Schlafsack warm wurde. Dann aber so richtig…. Der Wind heulte die ganze Nacht um die Hütte herum und ich wachte mit den ersten Sonnenstrahlen auf. Marcel stand direkt auf und stiefelte mit Kamera in der Hand los. Irgendwann erkannte ich, dass der Sonnenaufgang verdammt gut werden würde und kroch auch aus meinem warmen Schlafsack. Draußen war alles leicht angezuckert und es schneite immer noch leicht während die Sonne aufging.

Als wir wieder auf der Hütte waren, bekamen wir vom Warden noch eine heiße Tasse Tee, bevor wir uns wieder alles anzogen was ging und den Berg wieder runterliefen. Der Weg runter war gar nicht so schlimm, wie erwartet und wir kamen relativ schnell bei Snoogs an.

Da eine Dusche nach der Wanderung zur Mueller Hut echt nett wäre….fuhren wir zum Mt Cook Village und suchten die öffentlichen Duschen. Zum Glück mussten wir nur kurz warten, bis wir endlich unter die warme Dusche konnten. Für uns ging es dann wieder am Ufer des Lake Pukaki entlang in Richtung Tekapo.

…..up next Edoras…..

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2 thoughts on “Snow at the Mueller Hut”

  1. Hey ihr beiden,

    super schöne Fotos von der Müller Hut. Konnte richtig mit fühlen wie „kalt“ es war. Als wir am Mount Cook waren, war es leider regnerisch und windig, deswegen haben wir nichts sehen können.

    Lieben Gruß Julian

    1. Hallo Julian,
      irgendwie hatten wir halt auch Glück mit dem Wetter, denn so oft zeigt sich der Mit Cook auch nicht wolkenfrei.

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